Rotthauser Jungs Runder TischErst mal abwarten, das stand für Ernst Majewski/SPD erst mal im Vordergrund. Diese Meinung wurde aber von fast allen anderen Teilnehmern am ersten runden Tisch zum Volkshaus - darunter auch elf Jugendliche - nicht geteilt. Sehr erfreut über die große Resonanz war Willi Mast, Bezirksverordneter von AUF  im Süden, der zum ersten runden Tisch eingeladen hatte. Neben vielen Bürger waren auch Georg Gerecht vom Bürgerverein Rotthausen und Günter Ivaneck vertreten.

 

 

Willi Mast bei onkel Hans

Willi Mast gab zunächst einen groben Überblick über den Zustand des Gebäudes. Saal, Bühne und Toilettenanlage seien renovierungsbedürftig, das Gebäude insgesamt ist aber nicht baufällig. Drei Mal hat die Bezirksvertretung Süd von der Stadt ein Nutzungs- und Renovierungskonzept angefordert, das heute aber nicht vorliegt. Karl Heinz Rotthoff, Architekt im  Unruhestand, der sein Wissen und seine Arbeit zur Verfügung stellen will, beklagte sich über die Schwierigkeiten, Bauunterlagen von der Verwaltung zu bekommen. Welche Flächen sind da, wie werden sie genutzt? Einen Antrag  zum Bürgerhaushalt zu stellen, fand nicht bei allen Zustimmung. Ernst Majewski warnte vor Schnellschüssen. Man müsse abwarten und da in Ruhe vorbereiten... Das rief den Unmut des Publikums hervor, man habe doch schon so lange gewartet, insgesamt drei Wahlperioden lang, wie lange soll man denn noch warten? Karl Heinz Rotthoff: „Die lange Zeit brauchen wir nicht jetzt in ihrer gemächlichen Startphase zu verbraten, sondern in der Planungsphase, wenn wir alle mit ins Boot holen wollen.“ Das fasste den Beitrag von Ulli Kaminski  treffend zusammen: Mitarbeiter des Jugend- und Stadtteilzentrums in Hassel, besser bekannt unter den Namen „Bonni“. Es stand vor acht Jahren vor den Aus. Nach langem zähen Ringen erhält es  heute Mittel aus dem Programm für Stadterneuerung, ca. 4.5 Mio €. Seit Mitte März wird renoviert und gebaut.

Runder Tisch Gruppe
Träger ist nun eine Bürgerstiftung, mit vielen Mitgliedern, der Kirche, den Vereinen, der Stadt und vielen anderen gesellschaftlichen Gruppen. „Wenn wir gewusst hätten, welche Steine bis dahin auf dem Weg lagen, hätten wir es wahrscheinlich nicht gemacht“, so Ulli Kaminski und fügte hinzu: „Aber Gottseidank, haben wir das nicht gewusst.“ In dem Projekt sind auch Eigenleistungen mit drin. Gleich zu Beginn des Abends meldete sich ein Sprecher der Jugendlichen zu Wort. Da konnte er Kaminskis Beitrag noch gar nicht kennen, bot aber gleich Hilfe und die  Arbeit der „Rotthauser Jungs“  an. Das hat alle mächtig gefreut.

Bürgerschaftliches Engagement ist da.  „Es fehlt bislang einfach der politische Wille“, so Birgit Jakobs, sachkundige Einwohnerin von AUF im Ausschuss für Städteplanung.  Es gäbe aber auch das Vertrauen der  Bürger in die Politik, so eine Teilnehmerin, das werde auch verspielt, durch zu lange Untätigkeit nämlich. Es bildete sich eine Arbeitsgruppe, die zu einem nächsten Termin einladen wird, diesmal im Volkshaus. Über das Treffen soll beim nächsten Rotthausen Netzwerktreffen berichtet werden. Die Initiative des runden Tisches mit dem Volkshaus kommt genau zu richtigen Zeitpunkt: Es gibt die gute  Chance, dass  Rotthausen  in das Städtebauförderungsprogramm für Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf aufgenommen wird. Das sollten wir von der Politik einfordern - und alles dafür tun, damit das Wirklichkeit wird.