Jeden Morgen laufen wir am Ende unserer Walking-Runde durch den Nordsternpark auch die Strundenstraße entlang, die als besondere Dreckecke im Stadtteil Horst hervorsticht. Es macht wirklich keinen Spaß dort lang zu laufen. Überall liegen Zigarettenkippen, Schnapsflaschen und Plastikmüll auf dem Bürgersteig und den kleinen Grünflächen.

Auch in unmittelbarer Nähe dort, wo die Mitarbeiter des Kiosks extra einen Mülleimer aufgestellt haben. So ein Verhalten können wir nicht verstehen! Wir haben uns deshalb entschlossen statt unserer heutigen Walking-Runde einen Aufräumeinsatz auf der Strundenstraße zu machen.Mit zwei Tafeln haben wir unsere Aktion einige Tage vorher angekündigt und auch die WAZ Buer brachte einen kleinen Artikel „AUF in Horst“. Mit Gelsendienste hatten wir im Vorfeld vereinbart, dass der Müll direkt um 9 Uhr abgeholt wird, damit unsere deponierten Müllsäcke nicht dazu einladen, einfach weiteren Müll dazu zu werfen.
Getreu dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm!“ machten sich sieben fleißige Sammler und Sammlerinnen um 7 Uhr auf, die Strundenstraße von ihrem Dasein als Müllkippe zu befreien. Wir fanden auf dem kurzen Abschnitt unglaubliche 75 Schnapsflaschen in unterschiedlichen Größen, aber auch viele Papierchen von Süßigkeiten, die Kinder gerne essen. Wenn Erwachsene ihren Müll einfach auf die Straße schmeißen, animieren sie Kinder zum Nachahmen statt sie zur Sauberkeit zu erziehen. Unsere Aktion stieß überwiegend auf große Zustimmung und Anerkennung. Ein Passant meinte „das macht ihr doch nur im Wahlkampf“. Falsch! Wir haben zwar zum ersten Mal auf der Strundenstraße eine solche Putzaktion gemacht, aber Mitglieder von AUF Gelsenkirchen aus Horst sammelten im Grüngürtel (Mühlenemscherweg) schon oft Müll – sei es in Verbindung mit dem jährlichen GE-Putzt, dem Weltklimatag oder bei anderen Gelegenheiten. Ein zweiter Einwand war „damit nehmt ihr Gelsendienste die Arbeit weg!“ Das haben wir nicht vor! Der Zustand, in dem die Strundenstraße war, lässt aber auch nicht den Eindruck zu, dass hier in letzter Zeit gründlich und regelmäßig von Gelsendienste gereinigt wurde. Wir wollen auch nicht, dass unser ehrenamtliches Engagement mißbraucht wird – nicht von der Stadt und nicht von rücksichtslosen Mitbürgern.
Unser Fazit: wir bieten unter zwei Bedingungen an, weitere Putzeinsätze zu machen. Erstens wenn sich Anwohner daran beteiligen und zweitens wenn Gelsendienste Nachhaltigkeit in die Reinigung der Straße zusagt.