Am Dienstagabend, den 27.1.2015, konnte ich von meinem Fenster aus beobachten, wie der Himmel über der Chemieanlage von BP und Sabic in Scholven wieder einmal lichterloh erleuchtet war. Zusätzlich brannte seit dem Vormittag eine andere Fackel im südlichen Teil mal schwächer mal stärker bis in die Nacht. Am Abend zuvor um kurz vor 22.00 Uhr mindestens insgesamt 4 Fackeln in der Scholvener Anlage beobachten. Und so geht das jetzt schon seit Ende Dezember!

Oft lichterloh mit einem aufsteigenden grauen Rauch. Das alles soll nach Aussagen der BP ungefährlich sein für Mitarbeiter und Anwohner, denn angeblich werden die Fackelgase vollständig verbrannt, in anderen Aussagen wird von BP-Sprechern gesagt bis zu 99%. Grauer Rauch und orangefarbene lodernde Flammen sind aber Ausdruck davon, dass dabei Gefahrenstoffe und Feinstäube entstehen, die sowohl in der Nachbarschaft als auch bis in abgelegender Gebiete – je nach Windrichtung – verteilt werden. Die BP und das Landesamt für Umweltschutz  preisen seit Monaten die zu erwartende Wirksamkeit des Luftreinhalteplans an. Die Benzolwerte sind zwar wohl gesunken, aber sowohl die Umweltbehörde als auch die BP behaupten, dass nicht alle Immissionen gemessen werden können – zugleich wird aber immer behauptet, das Abfackeln sei völlig ungefährlich für Mensch und Natur. Wenn weder die BP noch das Umweltamt aber angeblich die Verbrennungsprodukte nicht messen und analysieren können, die beim Abfackeln entstehen, wie kann die BP dann behaupten, dass sie ungefährlich seien! Das entbehrt jeder Logik!
Und dazu kommt, dass das Abfackeln vermieden werden kann, z.B. durch eine Fackelgas-Rückgewinnungsanlage, wie sie in der BP-Raffinerie in Lingen bereits im Einsatz ist. Gut, dass es die Unterschriftensammlung gegen das Abfackeln und für saubere Luft zum Leben in Gelsenkirchen gibt!

Ingrid Lettmann, Auf-Bezirk Ost