Heißes Eisen der 533. Gelsenkirchener Montagsdemo war am 1. Juni 2015 der Jugendamtsskandal, wir demonstrierten und protestierten zuerst zum Hans-Sachs-Haus und anschließend zum Jugendamt Gelsenkirchen, mit Kundgebungen an beiden Orten.

Einstimmig verabschiedeten die Teilnehmer/innen eine Erklärung:
„Wir fordern die vollständige Aufklärung zu den Vorgängen, zur persönlichen Bereicherung, über das intrigante und mit hoher krimineller Energie betriebene Verhalten der ehemaligen Jugendamtsspitze in Gelsenkirchen, über die unzureichende Kontrolle in all den vergangenen Jahren. Sämtliche Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden, die in die Vorgänge verstrickt sind!
Wir protestieren vehement gegen den Aufhebungsvertrag für den Hauptverantwortlichen Alfons Wissmann!
Wir fordern, dass erforscht wird, wie es den Jugendlichen erging und geht, die nach Ungarn geschickt wurden, und dass Schadenersatz bekommen für den Fall, dass sie zu Schaden gekommen sind.
Wir fordern die aktive Unterstützung einer kämpferischen, solidarischen und zukunftsweisenden Jugendarbeit und Jugendpolitik in Gelsenkirchen,
wir fordern Zuschüsse für das Jugendzentrum CHE, wir fordern die Unterstützung der Beteiligung am Sommercamp des Jugendverbands REBELL als hochwertige solidarische Pädagogik!“

In diesem Sinne ging der Demonstration auch an der SPD Zentrale vorbei. Immerhin handelt sich bei den Verantwortlichen im Jugendamtsskandal um langjährige SPD Mitglieder und Funktionäre. Monika Gärtner-Engel dazu: „Trotz dieser ganzen Machenschaften ist noch kein Wort in dieser Hinsicht gefallen. dass die SPD auch nur in Erwägung zieht, diese Kandidaten aus ihrer Partei auszuschließen.“

Petra Müller, Vorsitzende des Bezirksfrauenrates Emscher-Lippe Süd von Ver.di, berichtete vom Streik der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bundesweit - für 10 Prozent mehr Lohn, für eine längst fällige Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Sie ging auf den Skandal im Gelsenkirchener Jugendamt ein, wo deutlich wird, wie Kinder und Jugendliche zur Ware werden und gleichzeitig gejammert wird über den angeblichen Kostenfaktor, wenn Verbesserungen - auch für die Beschäftigten - gefordert werden. „Unser Streik ist ein Streik auch für andere Frauen, z.B. im Plegebereich, wir haben uns solidarisch erklärt in Recklinghausen mit den Karstadt Beschäftigten, die über Jahre verzichtet haben, wo es wichtig ist, dass sie sich zu einem Kampf entschließen. Profite sind bei Karstadt genug gemacht worden.“