151101 Fluechtlingsgipfel1Liebe Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener,
Millionen Menschen werden in diesen Tagen durch Kriege und bittere Armut in die Flucht getrieben. Die Lage in ihren Ländern mit verheerenden Kriegen und Armut zwingt die Menschen – oft mit Kindern – auf unwürdige und lebensgefährliche Fluchtrouten, wo ihnen oft kriminelle Schlepper ihr letztes Geld abknöpfen. Sehr viele Menschen in Deutschland und auch in Gelsenkirchen haben dagegen Zeichen gesetzt und die Flüchtlinge herzlich und solidarisch empfangen.

Die Probleme werden heiß diskutiert und haben viel Sprengstoff in sich! Deshalb lädt AUF Gelsenkirchen herzlich ein zum

„Flüchtlingsgipfel“ - Mittwoch, 4. November 2015, 18:30 Uhr

in der neuen internationalen Begegnungsstätte, Hauptstraße 40 am Hauptmarkt (neben dem Laden people to people): Information über die Lage der Flüchtlinge, die Probleme der Flüchtlingspolitik in der Stadt, neue Ideen und Konzepte. Was können wir tun, damit Flüchtlinge und Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern zusammenhalten?

Alle sind herzlich eingeladen – außer Faschisten!

151101 Fluechtlingsgipfel3Die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung ist gescheitert!

Anstatt die Fluchtursachen zu bekämpfen, hat der Bundestag eine drastische Verschärfung der Asylpolitik beschlossen. Albanien, Kosovo und Montenegro wurden zu sicheren Herkunftsländern erklärt. Dort ist aber überhaupt nichts sicher, außer dass es keine Arbeit zum Überleben gibt und Sinti und Roma unterdrückt werden. Die bisherige Zahl von Rückführungen / Abschiebungen (in Gelsenkirchen 38 in den Jahren 2013-2015) wird drastisch zunehmen – und keiner soll mehr vorher informiert werden. In Transitzonen genannten Masseninternierungslagern sollen die Flüchtlinge für die Abschiebung zusammengepfercht werden. Das löst kein einziges Problem!

Der Bund muss zahlen!

Dank der Flüchtlinge wird Gelsenkirchen wieder wachsen und jünger werden. Zur Versorgung der Flüchtlinge soll die Stadt ab nächstem Jahr 670 Euro pro Flüchtling und Monat von Bund und Land bekommen. Das ist viel zu wenig! Gebraucht wird in etwa 1.100 Euro pro Flüchtling und Monat. Die Stadt muss auch mehr eigene Stellen schaffen, anstatt die Beschäftigten bei der Stadt überzustrapazieren oder Flüchtlingshilfe durch Unternehmen wie European Homecare zu kommerzialisieren.

Gelsenkirchen prognostiziert einen Eigenanteil der Flüchtlingskosten von ca. 9,3 Millionen Euro in diesem Jahr. (Handlungskonzept zur Aufnahme von Flüchtlingen). Aber wie soll das gehen? Gelsenkirchen müsste das an anderer Stelle einsparen, weil die Stadt nicht mehr ausgeben darf. So werden die einen gegen die anderen ausgespielt. Spaltung und Konkurrenz halten Einzug. AUF Gelsenkirchen fordert, dass Bund und Land die Kosten zu 100% übernehmen! Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt. Dann sollen auch die reichsten Personen und Unternehmen zahlen, die von der Ausbeutung und Ausplünderung der Länder profitieren, aus denen jetzt die Menschen flüchten – und nicht die Langzeitarbeitslosen, Arbeiter und Jugendlichen.

151101 Fluechtlingsgipfel2Zusammenleben, zusammen arbeiten, zusammen feiern, zusammen kämpfen

Seit über 100 Jahren kommen Malocher aus 134 Nationen in Gelsenkirchen zusammen. Hat das immer reibungslos geklappt? Sicher nicht. Aber beim Zusammenleben, zusammen arbeiten, zusammen feiern und zusammen kämpfen ist entstanden, was uns Ruhrpottler ausmacht. Die Sozialleistungen sind für Flüchtlinge und Hartz IV-Empfänger gleichermaßen zu wenig. Die Werksschließungen treffen jeden Arbeiter, egal welcher Nationalität. Mit Leiharbeit und Mindestlohn wirst du arm, egal wo man geboren ist. Eine lebenswerte Zukunft können wir nur zusammen erkämpfen!

Diesen Gedanken ist AUF Gelsenkirchen verpflichtet. Deshalb laden wir herzlich ein zum Flüchtlingsgipfel am 4. November 2015, 18:30 Uhr in der neuen internationalen Begegnungsstätte, Hauptstraße 40 am Hauptmarkt (neben dem Laden people to people)