Ob der Kampf gegen Giftmüll unter Tage, das zerstörerische Fracking, die Kohleverbrennung und Luftverschmutzung oder den drohenden ungebremsten Übergang in eine globale Klimakatastrophe - es gab viele wichtige Themen am diesjährigen 5. Dezember. Es wurde klar, dass eine sofortige Wende in der Umweltpolitik nötig ist, im Kampf gegen die herrschenden Regierungen und Konzerne.

Ingrid Lettmann vom AUF Bezirk Nordost stellte in ihrem Redebeitrag den Kampf gegen das Abfackeln bei BP in den Mittepunkt, in dem schon Teilerfolge erzielt werden konnten:

„Gelsenkirchen steht bei Erkrankungen an Lungenkrebs an der Spitze in NRW. Da gibt es einen Zusammenhang zu der belasteten Luft, in der wir in Gelsenkirchen leben. Da ist zum einen das EON-Kraftwerk Scholven, das über 10 Millionen Tonnen CO2 im Jahr ausstößt, mit zerstörender Wirkung für das Klima.

Direkt daneben ist die BP. Ich wohne dort und kann es täglich beobachten, wie dort, viel häufiger als zugegeben, abgefackelt wird. Genauso wurde es ja auch von einem "Fackelbeobachter" eben aus dem Ortsteil Horst berichtet. Manchmal gibt es über Tage hinweg eine große Fackel, die sehe ich nachts, morgens und abends. Von dort gehen manchmal auch schwarze Rauchwolken weg, das heißt es sind unvollständige Verbrennungen, wobei krebserzeugende Giftstoffe freigesetzt werden und das kann uns nicht ohne Sorge lassen, das geht über ganz Gelsenkirchen hinweg, es geht nach Dorsten, Polsum und über das ganze Gebiet. Deshalb sammeln wir Unterschriften, dass das Abfackeln aufhört.

Dazu kommt noch, dass bei uns in Hassel die Ruhrkohle AG zerstörte Erde hinterlässt. Zum Beispiel auf dem ehemaligen Kokereigelände Hassel. Dort wird einfach die stark mit Benzol belastete giftige Erde auf einen Haufen gescharrt, darüber kommt eine 2 mm dicke Folie, darauf eine Schicht Mutterboden von 80 cm. Das ganze wird dann auch noch als „Olymp“ bezeichnet mit schöner Aussichtsplattform, von der aus man dann bestimmt die Fackeln der BP besonders gut beobachten kann.

All das fordert unseren Protest heraus! Ich habe gestern Flugblätter verteilt und die Reaktion gehört 'wir haben doch sowie so keine Zukunft mehr'. Das finde ich falsch. Ich denke in der Hinsicht können wir viel von den Flüchtlingen lernen. Es kommen Menschen zu uns, die zum Teil tausende Kilometer zu Fuß den Weg aus anderen Ländern zurückgelegt haben, weil sie mit der ganzen Familie auf der Suche nach einer Zukunft sind. Sie und wir werden aber nur dann eine Zukunft haben, wenn wir gemeinsam für eine Welt ohne Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen, ohne Kriege und Unterdrückung kämpfen."