Skandal um BP-Abfälle

willi mast web KopieSeit dem 13. Ju­ni 2018 wird strafrechtlich ermittelt ge­gen Mit­ar­bei­ter der Fir­men­grup­pe BP/Ruhr Oel we­gen des Vor­wurfs des un­er­laub­ten Um­gangs mit Ab­fäl­len.

Dieser jüngste Umweltskandal, in den BP verwickelt ist, gehört nicht zu den kleinen Hausnummern. Mit einem ausgeklügelten System wurden über Jahre mindestens (!) 30 000 Tonnen hochgiftiger Rußpellets aus BP-Raffinerieabfällen über eine kriminelle „Abfallentsorgungs“-Firma auf eine offenen Lehmgrube an der Eichenallee in Hünxe gekippt und einplaniert – in der Nachbarschaft eines Wasserschutzgebiets.
Die BürgerInnen dort sorgen sich zu Recht um ihre Gesundheit diese Pellets enthalten Dutzende Giftstoffe wie Benzol und Toluol, krebserregend und blutverändernd. Über kurz oder lang landen sie im Grundwasser – eine tickende Zeitbombe.

BP steht im Verdacht, im Verein mit der Landesregierung bewusst mit der Gesundheit der Menschen aufs Spiel gesetzt zu haben, um die Pellets billig zu entsorgen. Die Ölpellets, die bei der Schwerölvergasung in der Gelsenkirchener Raffinerie der Ruhr Oel anfallen, wurden ursprünglich als Ersatzbrennstoff verwendet. Da sie leicht entzündlich sind, kam es wohl in mehreren Lagern von Industrieunternehmen zu Bränden.

Lan­des­um­welt­amt, Be­zirks­re­gie­rung Müns­ter und BP stuften 2014 die Ölpellets noch als un­ge­fähr­li­chen Ab­fall ein – bis 2015 Kritiken laut wurden und Ermittlungen Druck aufbauten.

Wohin also mit den Pellets? Da die Entsorgung sehr teuer ist, griff man offensichtlich zu einem bekannten Trick, den wir schon vom Giftmüll unter Tage kennen. Das Produkt wird umbenannt! Um dann den „harmlosen“ Müll an „Entsorger“firmen weiterzuleiten. An der Entsorgung bereicherten sich dann weitere, die Geld einstrichen und das Zeug auf die Halde kippten. Das ganze kratzt doch gehörig am Image des angeblich umweltfreundlichen Konzerns!

Der Protest wird inzwischen laut – Mitglieder des Kreistags der Grünen in Schermbeck und ein Bürger-Forum klagen die illegalen Geschäfte an.

Seit Jahren sorgt der BP-Konzern in Gelsenkirchen und der Region immer wieder für Schlagzeilen und Gesundheitsbelastungen der Bürger. So auch jetzt - Anwohner im Norden klagen, dass seit Tagen wieder ununterbrochen Gas abgefackelt wird.
AUF fordert: Gegen alle Profitinteressen gehört der Gesundheits- und Umweltschutz an erste Stelle.
Entschiedene Maßnahmen gegen die ständigen Abfackelungen bei BP!
Das ganze Betrugssystem um die Deponierung und Verschacherung der Ölpellets muss aufgedeckt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen!

Fachgerechte Entsorgung auf Kosten von BP!

Viele Fragen sind weiter zu klären – über die Gesundheitsgefahren durch die Verbrennung der Ölpellets, zur Rolle der Bezirksregierung als Aufsichtsorgan, ob und wie das Umweltamt in Gelsenkirchen seitens BP über die Gesundheitsgefahren informiert wurde ...

AUF wird darauf bestehen, dass alle Fakten des jahrelangen Skandals auf den Tisch kommen.