willi mast web KopieDie öffentlichen Stellungnahmen von Fachleuten wie Prof. Hermann Kruse/Kiel und Prof. Führ/Darmstadt in den Medien sind alles andere als unverantwortliche Panikmache. Das wurde mir vor wenigen Tagen von Prof. Kruse noch einmal eindeutig bestätigt. Unstrittig ist, dass Nickel und Vanadium krebserregend sind und dass die Verbrennung der Ölpellets im Kohlekraftwerk Scholven zu einem erhöhten Ausstoß dieser Schwermetalle führt. Das zeigen auch die offiziell von Uniper mitgeteilten Meßwerte: Im Vergleich zu anderen Kohlekraftwerken ist der Ausstoß an Schwermetallen an bestimmten Kesseln deutlich erhöht, wenn auch die Grenzwerte noch nicht erreicht werden.

Dass die BP unverändert daran festhalten will, die Rußpellets vom Sondermüll zum „werthaltigen Produkt“ umzudeklarieren und im Kohlekraftwerk zu verbrennen, ist schon ein starkes Stück. In der Raffinerie Ingolstadt werden diese Abfälle nicht umsonst in eine Sondermüllverbrennungsanlage verbracht.

Angesichts der hohen Krebshäufigkeit in unserer Stadt und Region müsste es eigentlich selbstverständlich sein, den Ausstoß von krebserzeugenden Giften zu minimieren, anstatt die Möglichkeiten fragwürdiger Grenzwerte „auszuschöpfen“. Und von einem Weltkonzern wie BP ist zu fordern, dass er nicht nur nach Billiglösungen für krebserzeugenden Abfall sucht, sondern auch Recyclingmethoden erforscht. Angesichts des hohen Schwermetallgehalts und der explodierenden Rohstoffpreise für Nickel wäre das evtl. sogar profitabel für den BP-Konzern, der sich so gerne ein positives Umweltimage geben will. Das würde im übrigen auch neue innovative Arbeitsplätze schaffen.
Es ist zu begrüßen, wenn bei einer Bürgerversammlung in Hassel ein Aktionsbündnis gegründet wurde, um die Bevölkerung zu informieren und weitere Schritte des Protests zu organisieren. Diese müssen sich auch gegen die die Bezirksregierung Münster richten, die diese Praktiken der BP seit vielen Jahren legitimiert.