“Wenn es nach der Ruhrkohle AG (RAG) geht, fallen Ende Juni 200 Bergleute 'ins Bergfreie',” so Toni Lenz, Sachkundiger Einwohner von AUF Gelsenkirchen im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Beschäftigungsförderung und Tourismus (WBT). “Jahrzehntelang galt dies als Tabu, was die RAG nun gebrochen hat.” Am 7. Juni wurde 200 sogenannten „Nicht-Anpassungsberechtigten“ bei der Zeche Prosper in Bottrop gekündigt. Die vorzeitige Bergmannsrente ist ihnen verstellt und sie werden nun arbeitslos. Es ist davon auszugehen, dass darunter auch zahlreiche Gelsenkirchener sind. “71 dieser Kumpel sind Schwerbehinderte, was besonders menschenverachtend ist,” so Toni Lenz.

“Was mich besonders empört ist, dass diesen Bergleuten nun vorgeworfen wird, sie seien selbst schuld, weil sie die angebotene Abfindung nicht angenommen haben”, so Toni Lenz weiter. “Das gleiche Strickmuster wird derzeit bei ZF in Gelsenkirchen-Schalke
angewendet, wo ebenfalls 200 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Dort werden Beschäftigte vor die 'Alternative' gestellt, eine Abfindung anzunehmen oder später betriebsbedingt gekündigt zu werden. Ist das nun die neue Masche, nach der die Beschäftgten nun auch noch selbst schuld sein sollen an Entlassungen? Jeder abgebaute Arbeitsplatz fehlt für die Zukunft der Jugend.”

AUF Gelsenkirchen ist solidarisch mit dem Kampf um jeden Arbeitsplatz. In den letzten 2 Wochen gab es in Bottrop bereits 2 selbständige Demonstrationen gegen die Kündigungen durch die RAG. Für die Ausschusssitzung des WBT am Donnerstag, den
27.6. hat Toni Lenz einen Dringlichkeitsantrag gestellt, und fordert einen Sachstandsbericht, Diskussion und Schlussfolgerungen zu den Kündigungen und ihren Auswirkungen auf Gelsenkirchen. “Es wäre ein angemessenes Signal im Sinne der Bergarbeiterfamilien und der Bergbautradition Gelsenkirchens, wenn sich die Stadt gegen die Entlassungen positioniert, und sich dafür einsetzt, dass die RAG gleichwertige Ersatzarbeitsplätze anbietet.”