191014 MontagsdemoÜber 100 Teilnehmer*Innen fordern am 14.10.2019 "Erdogan, raus aus Syrien! Hände weg von Rojava! Hoch die internationale Solidarität!" Diese Solidarität bekommt viel Zustimmung. Sie umfasst auch Menschen in und aus der Türkei, die von der Unterdrückung durch die faschistische türkischen Regierung auch betroffen sind. Wie die 3500 Bergarbeiter, die nach dem Grubenunglück in Soma seit fünf Jahren auf Entschädigungs- und Rentenzahlungen warten. Die deutsche Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF solidarisiert sich mir ihrem 600 km Protestmarsch nach Ankara, den die türkische Regierung verbieten wollte.

Die klare Haltung gegen das Erdogan-Regime polarisierte. Eine Gruppe junger türkischer Männer, Anhänger der faschistischen türkischen MHP mit türkischer Fahne versuchte die Demonstration zu stören und provozierte mit Parolen und dem Zeichen der grauen Wölfe. Dank dem sofortigen und entschiedenen Protest der Montagsdemo, dem Einsatz unserer Ordner und der Polizeikräfte wurden sie schließlich daran gehindert, mit der Demonstration mitzuziehen. Kein Fußbreit den Faschisten, egal aus welchem Land! Wir lassen nicht zu, dass der berechtigte Widerstand gegen die Invasion des türkischen Regimes in Nordsyrien derart attackiert wird, er gehört weltweit auf die Straße und muss noch entschieden gestärkt werden!

Thomas Kistermann berichtete von der erfolgreichen 16. Herbstdemonstration der bundesweiten Montagsdemo in Erfurt, zu der aus Gelsenkirchen ein Bus gefahren war. Sie setzte im Herzen Thüringens ein Signal für gleiche Löhne in Ost und West, zeigte kulturvoll, ideenreich, kämpferisch und entschieden Flagge gegen die Rechtsentwicklung der Regierung. Klare Kante dagegen, dass Monopole und Regierung am Inhalt von Hartz IV festhalten, nur der verhasste Name soll weg. Wir sind das Original der Kritik von Anfang an! 

Monika Gärtner-Engel, Moderation, bekräftigte, wie wichtig das ist, was wir zusammen geschafft und gelernt haben. Wir haben unseren Zusammenhalt gestärkt, Klarheit und neue MitstreiterInnen gewonnen. Wir haben gelernt, uns nicht beirren zu lassen und beharrlich dran zu bleiben, auch wenn etwas nicht auf Anhieb klappt. Letzten Donnerstag waren 800 in GE gegen den Krieg in Syrien auf der Straße, heute sind es 100. Schnellere und langsamere Entwicklungen wird es immer geben, wir machen unser Handeln nicht davon abhängig, wir setzen auf Beständigkeit und sind ein ernst zu nehmender Faktor!

Jan Specht, neuer Stadtverordneter für AUF Gelsenkirchen, gab einen ersten Einblick in die diesjährige Haushaltsdebatte. Auf seine Initiative hin wurde im Rat über die Altschuldenproblematik der Kommunen berichtet. Schon jetzt schlagen Verschlechterungen im Haushaltsjahr 2019 zu Buche - unter anderem bei der Gewerbesteuer mit 45 Mio weniger Einnahmen. Wir müssen uns in der eingeleiteten Weltwirtschaftskrise auf weitere Entwicklungen einstellen, die auch auf die Kommunen durchschlagen werden.

Mit dem Lied „Der Wind kennt keine Grenzen“ endete die Aktion. Für die europaweiten Proteste in Köln am 19.10.2019 gegen den völkerrechtswidrigen Krieg in Nordsyrien wird die Montagsdemo Gelsenkirchen mit mobilisieren.