Welche unzumutbaren Arbeitsverhältnisse auf der Baustelle des ADAC-Gebäudes an der Sellhorststrasse herrschen, sorgt bei vielen Menschen zu Recht für Empörung. Wie groß muss die Not sein, bis Arbeiter sich zu solchen Schritten entschließen, um eine für sie unerträgliche Situation zu beenden?!
 
Für AUF keine Frage, sie zu unterstützen mit einer kurzfristigen Solidaritäts- und Protestaktion! Jan Specht, Stadtverordneter hatte dazu aufgerufen. "Es ist doch menschenverachtend und auch eine Form von Rassismus, dass die beiden völlig verzweifelten Arbeiter der Nötigung und des Hausfriedensbruchs bezichtigt und auch noch verhaftet werden. Sie haben niemanden was getan, sondern nur die ihnen zustehenden Löhne eingefordert. Das reiht sich ein in den Umgang mit den Arbeiterinnen und Arbeitern in den Fleischfabriken von Tönnies. Es gibt für uns keine Arbeiterinnen und Arbeiter zweiter Klasse."
 
Einige Bauarbeiter in luftiger Höhe und Passanten hörten den Beiträgen interessiert zu. Grüße kamen vom Vorstand von AUF, auch von Petra Müller, aktive Gewerkschafterin in Ver.di, die die Praxis der Werksverträge scharf kritisiert. Proteste von drei Bauarbeitern 2017 in Düsseldorf hatten Erfolg: 10.000 Euro Lohn mussten an sie ausbezahlt werden. Ein Beispiel, das ermutigt, auch jetzt nicht locker zu lassen.
 
Eine Montagsdemonstrantin erinnerte an die erfolgreichen Proteste gegen die Bolkestein-Richtlinie in Straßburg 2006. „Wir waren mit vielen Arbeitern aus Frankeich, aus Europa auf der Straße, gegen extremes Lohndumping.“
 
AUF wird den Protest und Druck von unten weiter stärken, damit die Ausbeutung von Arbeitern durch Werkverträge abgeschafft wird mitsamt der Gesetze, die sie ermöglichen.