AUF lädt gemeinsam mit dem Freundeskreis Flüchtlingssolidarität am 11.8.2020 ab 17 Uhr die Anwohner in Hüllen zu einer Solidaritäts- und Protestaktion in der Waterbergstraße/ Ecke Märkische Straße ein, um ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen.

Anlass ist der Jahrestag des grausamen Völkermords am Volk der Herero und Nama: Am 11. August 1904 schlugen deutsche Soldaten im Auftrag des deutschen Kaiserreichs in einem unvorstellbaren Verbrechen einen Aufstand der Volksgruppen der Herero und Nama im heutigen Namibia nieder. Diese Volksgruppen kämpften um ihr Land, das ihnen von den Kolonialisten im damaligen Deutsch-Südwestafrika gestohlen worden war. Die Herero wurden in die Wüste getrieben, und kamen dort elendig um, allein 65.000 Herero starben, einem Volksstamm von damals 80.000 Menschen, ebenso kamen 10.000 der 20.000 Nama zu Tode.

Die Bundesregierung hat lange gebraucht, bis sie den Genozid anerkannte, sie lehnt aber eine offizielle Entschuldigung, Entschädigungszahlungen und Wiedergutmachung ab“, so Jan Specht, Stadtverordneter für AUF Gelsenkirchen. „Auch ein US-Gericht wies 2018 die Klage der Nachkommen der Herero und Nama gegen die deutschen Kriegsverbrecher ab.

Ich halte es für sehr befremdlich, dass die beiden OB-Kandidaten von SPD und CDU diese Diskussion um den Namen der Waterbergstraße nicht führen wollen! Stadtdirektorin Frau Welge befürchtete ausdrücklich, dass die Diskussion ins Radikale „diffundieren könnte“. Schrecklich waren die damaligen Gräueltaten. Die antirassistischen weltweiten Proteste zeigen, dass wir es mit einem höchst aktuellen Thema zu tun haben. Die Proteste gegen Rassismus machen Mut und sind nicht zu fürchten!“


Renate Mast, Direktkandidatin für AUF in Hüllen, findet eine Umbenennung der Straße angemessen. „Es gibt zwar eine Gedenktafel der Instituts für Stadtgeschichte in der Waterbergstraße. Aber der Straßenname steht dafür, dass das deutsche Kaiserreich diese unsägliche Schlacht als Erfolg verbuchte. Am 28. August 2020 werden Menschen weltweit mit Protesten gegen Rassismus und Ausgrenzung aktiv. Genau der richtige Zeitpunkt, um über einen Umbenennung der Waterbergstraße nachzudenken.“