AUF Gelsenkirchen lädt zu zwei Versammlungen ein. Am Samstag wird es einen Gegenprotest gegen eine Demonstration von Corona-Leugnern geben, zu der die AfD Gelsenkirchen aufgerufen hat und bei der auch die Beteiligung von Faschisten erwartet wird.

„Auch ich habe Kritik an Maßnahmen der Bundesregierung“, führt Jan Specht, Stadtverordneter von AUF Gelsenkirchen, aus, „aber ich lehne jede menschenverachtende Verharmlosung oder Leugnung der Gefährlichkeit von Covid-19 ab. Meine Kritik richtet sich vor allem dagegen, dass die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Pandemie einseitig auf die Bevölkerung, kleine Betriebe und Gastronomen abgewälzt werden, während in großen Betrieben und Konzernen, im Nahverkehr und in den Schulen wirksame Maßnahmen ausbleiben oder sogar untersagt werden.“

Die Proteste am Samstag, 7.11.2020 beginnen um 10.30 unter Berücksichtigung der Corona-Regeln (Abstand, Maske) am Eingang zum Heinrich-König-Platz (Ecke Ebert- und Hauptstraße), sowie auf dem Rosa-Böhmer-Platz gegenüber des Hans-Sachs-Hauses. Es rufen verschiedenste Parteien und Organisationen auf. Zusammen mit dem Freundeskreis Flüchtlingssolidarität und Solidarität International protestiert AUF dort entschieden gegen den Abschiebebescheid von Amidou Keita aus Mali. Ihm droht nach Dublin III die Ausweisung nach Italien. „Wir halten dieses Vorgehen der Stadt für rechtswidrig und skandalös!“ so Martina Reichmann, sachkundige Einwohnerin im Ausschuss für Arbeit und Soziales. "In einem ähnlichen Fall entschied das Gericht, dass es Abschiebungen nach Italien wegen systematischen Fehlern in italienischen Asylverfahren für rechtswidrig hält und stoppte die Abschiebung."

Zum Gedenken an die Reichsprogromnacht am Montag, 9.11. lädt AUF Gelsenkirchen zu einer Gedenk-Demonstration unter dem Motto „Gib Antikommunismus, Rassismus, Faschismus und Antisemitismus keine Chance“. Sie beginnt um 17.30 Uhr auf dem Heinrich-König-Platz und macht Station auf dem Rosa-Böhmer-Platz, dem Fritz-Rahkob-Platz und endet auf dem Platz der alten Synagoge. An jeder Station wird eine der vier genannten Ausprägungen faschistischer Gewalt erinnert. TeilnehmerInnen werden gebeten eine Kerze/Windlicht mitzubringen. Es besteht Maskenpflicht und die Pflicht zur Einhaltung der Abstandsregeln. Es wird mit etwa 30 TeilnehmerInnen gerechnet.