20210901 Antikriegstag2Der diesjährige Antikriegstag wurde dieses Jahr als Totengedenkfeier an die Opfer von Krieg und Faschismus vor dem Friedhof-Horst-Süd begangen.
Aufgerufen hatte das Gelsenkirchener Bündnis gegen Krieg und Faschismus, an dem sich AUF Gelsenkirchen, Die Linke, MLPD, DKP, VVN-BdA, Courage, Freidenker, REBELL und die Umweltgewerkschaft beteiligten.
Aus aktuellem Anlass sprach eine Vertreterin der ältesten Frauenorganisation Afghanistans – RAWA. Sie schilderte die große Tragödie durch die Machtübergabe an die Taliban, aber auch das Leid durch die Besatzung durch US- und NATO-Truppen. Aus erster Hand berichtete sie aber auch von der mutigen Arbeit und dem Widerstand gegen die Taliban.


Unter anderem folgten Ansprachen von Jonas Selter für die Partei Die LINKE und Christiane Link, Kreisvorsitzende der MLPD. Bevor Jan Specht, Stadtverordneter für AUF Gelsenkirchen, als Moderator und Anmelder die Kundgebung offiziell beendete, wurde gemeinsam das Lied „Es ist an der Zeit“ von Hannes Wader gesungen.Viele Teilnehmer hatten Blumen mitgebracht, die sie am Mahnmal für die ermordeten sowjetischen Zwangsarbeiter niederlegen wollten. Dort leitete Jan Specht mit einigen Worten eine Gedenkminute ein. Untermalt wurde das Ganze mit den Klängen eines russischen Lieds aus dem II. Weltkrieg.
Für großes Befremden sorgte die Polizei. Sie brauste mit Einsatzfahrzeug auf den Friedhof, um Jan Specht beiseite zu nehmen, und ihm zu eröffnen, dass sie aufgrund einer möglichen Straftat gegen ihn ermittele. Der Gelsenkirchener Streit um die Freiheit des demokratischen Gedenkens geht also weiter.