AUF A4 2 Klimakiller KopieAm 7.10.2021 wurde bekannt, dass der Uniper-Konzern 1.200 Arbeitsplätze vernichten will, davon allein 600 in Gelsenkirchen. „Das ist eine Katastrophe für Gelsenkirchen“, sagt Jan Specht, Stadtverordneter für AUF Gelsenkirchen. Uniper ist entstanden als eine Abspaltung von E.ON, dem Nachfolgeunternehmen der VEBA. Über Jahrzehnte haben diese Unternehmen in Gelsenkirchen Milliardenprofite gemacht. Mit der Gründung von Uniper wurde die „dreckige“ konventionelle Stromerzeugung in ein extra Unternehmen gepackt. Inzwischen gehört Uniper dem finnischen Fortum-Konzern, der nun offensichtlich durchgreift.


Bei der Uniper Anlagenservice GmbH und der Uniper Technologies GmbH arbeiten über 750 hochqualifizierte Arbeiter und Angestellte. Sie leisten schon jetzt auch wichtige Aufgaben beim Rückbau von Atomkraftwerken, bei der Instandhaltung des Atommüll-Lagers Konrad und bei der Optimierung von Wasserkraftwerken.

„Über Jahrzehnte haben sich Uniper und seine Vorgängerunternehmen mit Händen und Füßen gegen die Umstellung auf erneuerbare Energien gewehrt, wollten am Atomstrom und Kohle festhalten. Jetzt, wo der gesellschaftliche Kampf zur Rettung der Umwelt Erfolge zeigt, sollen die in diesem Transformationsprozess steckenden Beschäftigten abgewickelt werden? Das ist Irrsinn!“, so Jan Specht weiter. AUF Gelsenkirchen steht voll solidarisch an der Seite aller Beschäftigten bei Uniper. Aber jetzt heißt es auch: Gelsenkirchen muss wieder kämpfen lernen. Wenn sich die Beschäftigten entscheiden zu kämpfen, werden sie die volle Solidarität des Ruhrgebiets erhalten.

Auf keinen Fall sollte man auf den Rat der jammernden Beschwichtiger der SPD hören. Es gibt keine „sozialverträgliche“ Arbeitsplatzvernichtung! Nicht nur für die Kolleginnen und Kollegen, auch für die Jugend sind diese Arbeitsplätze dann ein für alle mal weg. Es ist kein Zufall, dass die Ankündigung nach der Bundestagswahl erfolgt, wie auch die Ankündigung der Werksschließung von Opel Eisenach und weitere Entlassungen im ganzen Land. Es ist klar, dass das ein Politikum ist!

Es gibt in dieser Frage keine gemeinsamen Interessen von Uniper/Fortum und der Belegschaft. Alle Zeichen stehen auf Konfrontation. Deshalb muss auch die Belegschaft jetzt zusammenstehen und sich nicht durch individuelle Angebote, falsche Versprechungen und Beruhigungspillen auseinander bringen lassen.

Die Uniper Kraftwerke GmbH hat allein 2020 über 770 Millionen Euro Gewinn gemacht – auch weil es die CO2-Schleuder Datteln 4 in Betrieb genommen hat. Die Strategie von Fortum/Uniper ist klar: Profite aus der Monopolstellung in der Kohle-/Gas-Stromerzeugung auf Kosten der Beschäftigten und der ganzen Gesellschaft. So will sich Uniper die Stilllegung von umweltschädlichen Kraftwerken vom Staat bezahlen lassen. Seit Jahren fordert AUF die beschleunigte und umfassende Umstellung auf erneuerbare Energien und wurde dafür immer wieder im Rat und im Umweltausschuss attackiert. Die Forderung hat sich als völlig richtig erwiesen – zum Schutz der Umwelt und der Arbeitsplätze!

AUF Gelsenkirchen ruft auf zur Montagsdemonstration am 11.10.21 um 17.30 in Buer (Hochstraße/ Ecke Goldbergplatz) zu kommen, um gegen die Arbeitsplatzvernichtung bei Uniper zu protestieren.