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100 interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen am 28. August in das AWO-Seniorenzentrum/Grenzstrasse zur Vorstellung der „streitbaren Festschrift“ von AUF. Anlass: die Eröffnung des „Neuen Hans-Sachs-Hauses“. Mit dabei waren neben Mitglieder des  Bürgerforums, verschiedener Parteien und Organisationen vor allem viele Mitstreiter in dem jahrelangen Kampf gegen die skandalöse Zerstörung des  kulturhistorisch wertvollen Bürger-Rathauses  und zur Aufdeckung der Hintergründe des Skandals.

Vorgestellt wurde die Festschrift von dem Autoren-Team - Birgit Jakobs, Monika Gärtner-Engel, Dr. Willi Mast. Prof. Roland Günter war mit einer Video-Botschaft dabei. Sie alle haben spannend, fakten- und kenntnisreich die Geschichte dieses Kulturdenkmals dokumentiert – von der Grundidee des Architekten Alfred Fischer, bis zum fast kompletten Abbruch durch eine skrupellose Investorengruppe, von dem unsäglichen Versagen der Stadtspitze, ihrem jahrelangen Kniefall vor den Investoren, ihrem dreisten Versuch, den Widerstand zu kriminalisieren – und von der beispielhaften, massenhaften und vielfältigen kommunalen Widerstandsbewegung.

 

Besondere Brisanz hat diese Festschrift, weil in der offizielle Stadtzeitung eine regelrechte Geschichtsklitterung betrieben wird: Die Verantwortlichen für das Millionen Desaster, der kommunale Widerstand, das Bürgerbegehren, der blamable Abriss-Beschluss des Rats und schließlich die Kehrtwende – all das findet keine Erwähnung. Und selbst bei den Gesamtkosten wird mit falschen Zahlen gespielt, um den Skandal und das Versagen der Stadtspitze und etablierten Parteien zu vertuschen. Monika Gärtner-Engel konnte anhand offizieller Zahlen nachweisen, dass der Teilabriss und das Neue Hans-Sachs-Haus den Bürger letztlich über 160 Mio. kosten wird.   

Völlig zurecht heißt es also in der Festschrift: „Nach wie vor wird der Skandal unter den Teppich gekehrt und die Verantwortlichen gedeckt. Die Aufklärung bleibt die Stadtspitze den Gelsenkirchenern bis heute schuldig. … Der Kampf um das Hans-Sachs-Haus war ein wichtiger und wegweisender Beitrag des kommunalen Widerstandes. Ein Beispiel, das bundesweite Bedeutung erlangte, weit über Gelsenkirchen hinaus zur Mahnung gegen PPP (Privat Public Partnership) und den Ausverkauf der Kommunen an Banken und Konzerne wurde. Dieser Erfolg ist nicht auszulöschen!“

Und: "Was verbleibt und zu Recht hoch gelobt wird, ist die beeindruckende Fassade. Baugeschichte ist stets auch politische Geschichte. Der Abbruch ist zugleich auch Abbruch der Demokratie. ... Der Neubau ist aber auch ein Stück Geschichtsfälschung, eben nur noch Fassade. Denn das Konzept des Bürgerhauses ist nicht mehr Realität".
Die Veranstaltung fand in einer festlichen und kulturvollen Atmosphäre statt, von vielen bewegenden Wortbeiträgen der Besucher bis hin zu einer Geburtstagstorte für das Neue Hans Sachs Haus und musikalische Umrahmung. 

Die Nachfrage nach der wunderbar gestalteten Festschrift war über Erwarten groß. Bereits am nächsten Tagen wurde in der WAZ darüber berichtet. Sie wird sicher noch größere Wellen schlagen in den nächsten Tagen...

Sie ist bei der Eröffnungsfeier am 31.8.und 1.9. 13 erhältlich, aber auch bei allen AUF-Mitgliedern und -Ständen.

Preis: 5 Euro