Der Betriebsausschuss Gelsendienste hat am 2.10.13 einstimmig den - in letzter Minute eingereichten - Vorschlag der Stadtverwaltung zur Restmüllentsorgung ab 2015 beschlossen: „Die Stadt Gelsenkirchen präferiert eine Kooperation mit Essen oder mit Essen und Bottrop auf der Grundlage des RVR-Modells.“

Es scheint, als wenn die Stadtverwaltung gerade noch rechtzeitig zur Vernunft gekommen wäre! Diese aktuelle Entwicklung begrüße ich außerordentlich . Ein Volltreffer für AUF Gelsenkirchen, die bisher als einzige Kraft im Rat der Stadt den Kauf Karnap von Anfang an abgelehnt und öffentliche Diskussion gefordert hatten. Nur gut ist, dass von diesem Wahnsinnsprojekt Abstand genommen wurde!“, so Martina Reichmann, sachkundige Einwohnerin für AUF im Betriebsausschuss Gelsendienste.

Wie die anderen Fraktionen, die nun einstimmig die RVR-Lösung beschlossen haben, ihren Sinneswandel begründen, blieb in der Diskussion allerdings offen. Es war doch längst offensichtlich, dass RWE auf dem Rücken der Kommunen hier einen Deal verfolgte, der ihnen Geld in die Kassen spült. 68 Millionen für eine alte Anlage, die nach Meinung von Experten einen Wert von 10 Millionen hat und millionenschwere Reparaturen erwarten lässt. Von der Verpflichtung für die Stadt, die Müllmengen zu liefern, ganz zu schweigen. Die Zeche hätten die Bürger bezahlen müssen.

Alle, die sich jetzt unisono und fröhlich vom Kauf Karnap verabschieden, müssen sich fragen lassen: Warum dann bisher soviel Dampf und Hochdruck für den Kauf Karnap? Warum wurden die Verhandlungen mit RVR/AGR nicht schon längst in diese Richtung geführt? Das Argument, es würde erst jetzt ein Angebot geben, das wirklich verfolgenswert ist, sticht nicht. AUF schon zuvor argumentiert, dass die Zahlen für die Lösung RVR/AGR manipulativ überhöht dargestellt worden sind.“

Als weiteren Erfolg betrachtet AUF ist, dass sowohl Diskussion wie auch Beschluss im Ausschuss endlich öffentlich geführt wurden.

AUF ist und bleibt weiter aktiv für Wege zum Ausstieg aus der gesundheitsschädlichen, Ressourcen verschwendenden Müllverbrennung, hin zu einer vollständigen Kreislaufwirtschaft.