12.021 Kinder unter 15 Jahren leben in Gelsenkirchen von Hartz IV. Diese erschreckend hohe Zahl lässt die vielen Schicksale und Probleme nur erahnen, die viele Menschen in unserer Stadt Tag für Tag zu schultern haben. Sie ist eine einzige Anklage an die ganze Arbeitsmarktpolitik und unterstreicht einmal mehr, dass die Hartz-Gesetze Elend und Not, gebracht haben. Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe sollte die Kommunen angeblich entlasten – diese Augenwischerei wurde sehr schnell enttarnt. In Wirklichkeit bürdet sie den Städten hohe Kosten auf. Noch im Dezember wurden im Rat der Stadt überplanmäßige Aufwendungen und Auszahlungen beschlossen bis zu 9,5 Millionen, für Hilfen bei Einkommensdefiziten und Unterstützungsleistungen. So nötig die Gelder sind, das Grundproblem lösen sie nicht.

Für die Betroffenen bleibt die Lage dramatisch. „Die Lebenshaltungskosten steigen enorm, da ist die magere Anhebung des Satzes für Erwachsene um monatlich 9 Euro, für Jugendliche um 6 Euro und für Kinder um 5 Euro ab dem 1. Januar ein schlechter Witz. Hartz IV ist kein Fehler im System, sondern eine gewollte Schaffung eines Niedriglohnsektors und Spaltung in Arbeitende und Arbeitslose, um das Lohnniveau zu senken. Dagegen ist der kämpferische Widerstand nötiger denn je,“ so Martina Reichmann. AUF ist s eit 2004 mit aktiv bei der Gelsenkirchener Montagsdemonstration als soziales Gewissen auf der Straße, der Protest hat seither an Aktualität nicht verloren: das bestätigen auch die letzten Meldungen über Küppersbusch, Stauffenberg und die heute bekannt gewordene Insolvenz von Hof Holz.