Nach 15 Jahren kommt die Einsicht:So lange haben die Grünen immerhin gebraucht, um familienfreundliche Eintrittspreise für ZOOM zu fordern, oder auch: Positionen von AUF und damaliger PDS abzukupfern. B 90/Die Grünen hatten aktuell die Debatte für sozialere Eintrittspreise für die Tagesordnung des Hauptausschusses am 14. Februar beantragt – und wurden von der SPD abgewürgt. „Nun ja, wenn die Grünen jetzt die damaligen Vorschläge von AUF aufgreifen, so werden wir das rein sachbezogen auf jeden Fall begrüßen! 15 Jahre hat dieser Lernprozess gebraucht - aber was sind schon 15 Jahre gemessen an der Menschheitsgeschichte …?“ amüsiert sich Monika Gärtner-Engel, Stadtverordnete von AUF.

Bis das Thema erneut auf die Tagesordnung kommt, bleibt Zeit für die lohnende Lektüre der damaligen Ratsunterlagen: Im Jahr 2000-2001 waren nämlich erste Orientierungsgrößen für Preise beschlossen worden und auch (2001) die schrittweise Anpassung entsprechend der Wirtschaftlichkeitsrechnung. In beiden Fällen hatte AUF dagegen gesprochen und ausdrücklich auf die Notwendigkeit familienfreundlicher und sozialer Eintrittspreise verwiesen.

Schon im Redebeitrag zur 7. Ratssitzung am 18.5.2000 hatte Monika Gärtner-Engel klar Position bezogen, „dass wir auf keinen Fall den Satz akzeptieren, ‚heute Eintrittspreise von 20 DM zustimmend zur Kenntnis zu nehmen‘. Das ist für weite Teile der Bevölkerung, insbesondere für Familien mit Kindern ein untragbarer Eintrittspreis.“

Die damalige PDS hatte detaillierte Vorschläge unterbreitet, die nur von AUF unterstützt worden waren. Alle anderen hatten familienfreundliche Modelle abgelehnt – namentlich die Grünen (Dr. Sott) mit heftiger Polemik, während die damalige Fraktionsvorsitzende Marion Wittkowski das Thema "zu speziell" fand.

Und heute? „Die Preise müssen nach wie vor kritisch auf den Prüfstand. ZOOM muss allen offen stehen. Deshalb finde ich es prinzipiell nicht richtig, die Debatte um Änderung der Eintrittspreise an sinkende Besucherzahlen zu knüpfen. Der sozialpolitische und familienpolitische Aspekt muss völlig unabhängig davon bei einer Einrichtung wie dem ZOOM gewahrt sein.“