AUF Gelsenkirchen ist solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen im Kampf um ihre Arbeitsplätze! Gerade drei Wochen nach der beschlossenen Norderweiterung kündigt BP an, bis Ende 2025 rund 230 Arbeitsplätze abzubauen und zunächst fünf Anlagen in den Werken Horst und Scholven stillzulegen. 

ZF 122023Eine absolut rücksichtslose Bescherung: ZF will 360 Stellen bei ZF Automotive in Gelsenkirchen abbauen und das Werk schließen. Vor 15 Jahren arbeiteten noch 1000 bei TRW. Ob Stiftungskonzern oder Aktiengesellschaft - ZF steht im brutalen internationalen Konkurrenzkampf in der Zulieferindustrie. Dieses Krisenchaos darf nicht auf die Arbeiterinnen und Arbeiter abgewälzt werden! Kaltschnäuzig erklärt ZF in Friedrichshafen 5000 und in Saarbrücken 7000 Arbeitsplätze für überflüssig. Doch es geht längst nicht nur um ZF. Auch in den Belegschaften bei thyssenkrupp Electrical Steel GmbH (TKES) und GHH Fahrzeuge sind Pläne über Arbeitsplatzabbau bekannt.

Offensichtlich will ZF seine Produktion verlagern, um im Zusammenhang mit dem Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko die Arbeiter mit Billiglöhnen auszupressen. Im ersten Halbjahr 2023 steigerte ZF seinen Umsatz um 4 Prozent auf 23,3 Milliarden Euro.

Foto FlyerDie Forderungen von Verdi sind mehr als berechtigt: 8 % war der Reallohnverlust in den letzten beiden Jahren. Und die reale Teuerung liegt für Arbeiterfamilien heute bei 15 bis 20 %. Da ist das Angebot der öffentlichen Arbeitgeber eine Frechheit.
Es drückt auch Respektlosigkeit aus gegenüber den Kolleg/innen, die in Kitas, bei der Feuerwehr, der Müllabfuhr, in Krankenhäusern und der Verwaltung Tag für Tag „die Kohlen aus dem Feuer holen“. Die Arbeitsbe-
dingungen sind schlechter geworden – wegen steigender Belastung und Fachkräftemangel. Zu Recht haben Mitarbeiter im Jugendamt vor kurzem Alarm geschlagen wegen der untragbaren Belastung.

Mehr dazu im Flyer, der hier herunter geladen werden kann.

Verdi Streik aVerdi Streik cZum WAZ Artikel vom 28.3.2023 - Karin Welge: „Die Gewerkschaften überziehen“ OB hält jüngste Streiks für „grundlose Eskalation“

Frau Welge wird sich noch wundern, welche Intensität die Streiks annehmen, wenn Sie weiter ähnlich respektlose Angebote unterbreitet. Die Laufzeit - mehr als doppelt so lang! Die tabellenwirksame Erhöhnung - nicht mal ein Viertel der ver.id-Forderung! Die Inflationsausgleichprämie - ein längst überfälliger Lohnnachschlag, zudem ohne Auswirkung auf die spätere Rente und sonstige Sozialversicherungsleistungen! Und vom Mindestbetrag von 500 €, der für die unteren Lohngruppen so wichtig ist, ist überhaupt keine Rede! Wer da von "überzogen" und "grundlos" spricht hat den Bezug zur Lebensrealität der Beschäftigten im öffentlichen Dienst verloren.

AUF fr ArbeitspltzeAUF solidarisiert sich mit den Bridon Kollegen und überbrachte am 02.11.2022 persönlich den Kollegen und dem Betriebsrat die Solidarität. Für uns alle war klar, die Arbeitersolidarität ist Pflicht, sie ist das Herzblut der Solidarität.

Wer kämpft, kann gewinnen!

Jan Specht, AUF Stadtverordneter griff die Politik der verbrannten Erde an, mit der allzu viele Konzerne der Stadt ihre Lasten und verseuchte Gebiete hinterlassen. Der Strukturwandel ist völlig gescheitert. Gelsenkirchen ist eine Stadt mit vielen Erfahrungen, Plus-Punkten und Potentialen – ganz im Gegensatz zu dem Ruf, der verbreitet wird. Wir brauchen eine lebenswerte Stadt, für die wir uns nach Kräften einsetzen.