Als ich am Mittwoch im Stadtspiegel die Beilage zum neuen Hans-Sachs-Haus las, musste ich mir verwundert die Augen reiben: kein Wort zum Abrissbeschluss des Rats, kein Wort zu den Kosten. Als die Stadt und der Rat mit allen Parteien – außer der Fraktion DieLinke.PDS/AUF GE – für den Abriss des Hans-Sachs-Hauses gestimmt haben, senkte sich eine Sonnenfinsternis über das Hans-Sachs-Haus. Was die Kosten betrifft, haben weder die Stadt noch die etablierten Parteien Entscheidendes zur Beseitigung der anhaltenden Sonnenfinsternis über den Kosten beigetragen. „Die Stadt will weiterhin alle Kosten des Hans-Sachs-Hauses dem Rat vorlegen und umfassend informieren“. Das hat die Stadt noch nie gemacht. Nicht ein einziges Mal wurde im Verkehrs- und Bauausschuss, dem zuständigen Fachausschuss nach Beendigung des Hans-Sachs-Haus-Ausschusses, eine gesamte Kostenrechnung vorgelegt. Zum Beispiel wurden die anfallenden Zinsen -  immerhin ein Betrag  im Bereich der anfallenden Kosten - noch nie dargelegt,  geschweige denn eine entsprechende Vorlage vorgelegt. Ich fordere die Stadt auf: Licht in das Dunkel der Kosten mit einer öffentlichen Ratssitzung; alle Dokumente vorlegen und AUF GE ausreichend Rederecht einräumen. Wer nichts zu verbergen hat, braucht die Öffentlichkeit nicht zu scheuen.

Günter Wagner
Sachkundiger Bürger von AUF GE im Verkehrs- und Bauausschuss

moni6Erklärung der Stadtverordneten Monika Gärtner-Engel/ AUF zum Artikel in der WAZ vom 30.8.2013 "Stadt: Die Zahlen sind falsch":

In einer ersten, wohl etwas hektisch verfassten Stellungnahme hat die Stadtspitze zur streitbaren Festschrift von AUF Gelsenkirchen „Licht in das Dunkel um das Hans-Sachs-Haus“ Stellung genommen und rundweg jede Kritik und die vorgelegten Zahlen abgelehnt.

Ausdrücklich bekräftige ich die zusammenfassende Aussage der „Festschrift“ zu den Kosten: „Das Projektabenteuer Hans-Sachs-Haus wird am Ende den Steuerzahler mindestens 165 Millionen € gekostet haben.“ Vom Hans-Sachs-Haus über die Elbphilharmonie bis hin zu Stuttgart 21: Immer wieder wird versucht, die Masse der Bevölkerung über die tatsächlichen horrenden Kosten zu ihren Lasten und allein zum Nutzen für die beteiligten Konzerne und Banken irrezuführen. Ich bin nicht dafür gewählt, eine solche Irreführung als Stadtverordnete mitzutragen!

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100 interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen am 28. August in das AWO-Seniorenzentrum/Grenzstrasse zur Vorstellung der „streitbaren Festschrift“ von AUF. Anlass: die Eröffnung des „Neuen Hans-Sachs-Hauses“. Mit dabei waren neben Mitglieder des  Bürgerforums, verschiedener Parteien und Organisationen vor allem viele Mitstreiter in dem jahrelangen Kampf gegen die skandalöse Zerstörung des  kulturhistorisch wertvollen Bürger-Rathauses  und zur Aufdeckung der Hintergründe des Skandals.

Vorgestellt wurde die Festschrift von dem Autoren-Team - Birgit Jakobs, Monika Gärtner-Engel, Dr. Willi Mast. Prof. Roland Günter war mit einer Video-Botschaft dabei. Sie alle haben spannend, fakten- und kenntnisreich die Geschichte dieses Kulturdenkmals dokumentiert – von der Grundidee des Architekten Alfred Fischer, bis zum fast kompletten Abbruch durch eine skrupellose Investorengruppe, von dem unsäglichen Versagen der Stadtspitze, ihrem jahrelangen Kniefall vor den Investoren, ihrem dreisten Versuch, den Widerstand zu kriminalisieren – und von der beispielhaften, massenhaften und vielfältigen kommunalen Widerstandsbewegung.

Vorbereitung der Ratssitzung im Schneidersitz auf dem Boden sitzend?

Die Stadtverwaltung hat sich flugs das grandiose Ergebnis kriminalistischer Recherchen des Herrn Dworzak /SPD (Lokalkompass vom 28.8.) zu eigen gemacht und versucht, meine Kritik betreffs Sachleistungen zu kontern. Beiden ist dieser Konter missraten.

Es ist völlig unsinnig, dass ich keine Sachmittel gefordert, sondern darauf verzichtet hätte – im Gegenteil. Zuletzt schrieb ich am 25.6.2013 diesbezüglich an Herrn Henschel (Anlage 1).

Als Einzelmandatsträgerin habe ich stets beanstandet, dass ich nur ein nacktes Büro, aber keine Sachmittel zur Herstellung einer wenigstens minimalen Arbeitsfähigkeit erhalte.