Einig mit BP, dass man sich nicht einig ist

150423 Unterschriftenuebergabe 2Am 21. April übergab eine fünfköpfige Delegation von AUF (Jan Specht, sachkundiger Einwohner im Umweltausschuss, die Vorstandsmitglieder Gerd Buckler und Hans Broda, die Hasselerin Ingrid Lettmann und Susanne Wagner aus Horst) die beglaubigte Dokumentation der bisher 2.179 gesammelten Unterschriften gegen das Abfackeln bei der BP. Dr. Christoph Gillesen, Bereichsleiter Sicherheit und Umweltschutz, und Stefan Koch, Leiter Unternehmenskommunikation nahmen die Unterschriften entgegen.

Jan SpechtBrisant sind die Informationen zur aktuellen Beschädigung an einer BP-Fernleitung. Es ist unglaublich und empörend, wie jemand durch solch eine Handlung große Schäden und eine immense Gefährdung der Bewohner verursachen kann. „Wer Edelstahlrohre ansägt, muss über Spezialwerkzeug und entsprechende Kenntnisse verfügen,“ so Jan Specht, sachkundiger Einwohner für AUF im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz. „Methanol ist ein giftiger Gefahrenstoff, der zu Nervenschäden, zur Erblindung bis zum Tod führen kann. Außerdem setzt dieser Stoff brennbare Gase frei, die in Mischung mit Luft leicht explosiv sind.“

Sturmtief ela neuss35.000 Euro und 48 Bäume sind Grund zur Freude, sicher aber nicht zur Erleichterung. Gelsenkirchen soll den Mammutanteil für die Wiederaufforstung selbst schultern - wie soll die Stadt das leisten? Vom Land NRW kommt gerade mal 1 Million, nichts von Bund oder EU. Das wurde von der Stadtspitze aber auch nicht vehement eingefordert, ist meine Meinung als sachkundige Einwohnerin für AUF im Betriebsausschuss Gelsendienste. Die Bundespolitik zeichnet sehr wohl verantwortlich für die katastrophale Umweltpolitik, für das Rollback in der Energiewende.
Vor allem müssen diejenigen ins Visier, die den beschleunigten Übergang in eine globale Umweltkatastrophe hauptsächlich verursachen: die internationalen Konzerne. In Gelsenkirchen ist das z.B. BP, das mit mit dem Abfackeln zur CO2-Belastung beiträgt. Das E.on-Kraftwerk in Scholven ist mit über 10,7 Mio Tonnen CO2-Ausstoss jährlich eine der größten Dreckschleudern Europas. Thyssen-Krupp ist an Greenwashing mit CO2- Zertifikaten beteiligt. Nach dem Verursacherprinzip müssen die größten CO2–Emmitenten belastet werden, z.B. durch Aussetzung ihrer Befreiung von der EEG-Umlage (etwa die Hälfte des Industriestromverbrauchs ist von der EEG-Umlage befreit).
Martina Reichmann

150416 Montags Demo gegen das Abfackeln.geaendertGroßes Interesse am brandaktuellen Thema bewiesen die rund 90 Teilnehmer/innen und zahlreichen Passanten, die sich an der 527. Montagsdemo beteiligten. Martina Reichmann und Thomas Kistermann als Moderatoren gaben die ersten Stichworte und Fragen für eine sehr kontroverse Debatte. Störfall, Unfall – wie sehen Experten und Menschen vor Ort, was am 27.3. passierte? Arbeitsplätze vor Umweltschutz?! Auch in den online-Medien häufiger Diskussionspunkt. Was berichten, was fordern Anwohner? Stoff für die Diskussion gab es reichlich.

Untersuchung und Bürgerversammlung

Sehr geehrter Herr Osterholt, sehr geehrte Damen und Herren im Regierungspräsidium!
Sehr geehrter Herr Baranowski!
Sehr geehrter Herr Osadnik, sehr geehrter Herr Dr. Müller!

Am vergangenen Wochenende ereignete sich im BP-Werk GE-Scholven ein extremer Störfall, der die Bevölkerung in den anliegenden Stadtteilen und auch in weiterer Umgebung berechtigt in große Besorgnis versetzte. Tatsächlich ging von diesem Störfall eine große Gefahr und Gesundheitsgefährdung aus.
Bis heute informiert das verantwortliche Unternehmen die Öffentlichkeit über das ganze Ausmaß des Vorfalls nur scheibchenweise. Der Berichterstattung der örtlichen Presse aufgrund dieser Verlautbarungen ist inzwischen zu entnehmen, dass die Ursache in einem Ausfall der Stromversorgung v.a. durch ein E.on-Umspannwerk liegt – eine Situation, die eigentlich unter allen Umständen ausgeschlossen, d.h. durch verschiedene Notsicherungen verhindert werden müsste.
Darüber hinaus kam es bei der Abfackelung jedoch zur extrem gesundheitsgefährdenden Verbrennung von Benzin- und Dieselprodukten, zumal anfangs die Temperaturen viel zu niedrig waren, was zu besonders vielen Rückständen im abgefackelten Gas führt.
Daraus folgt unseres Erachtens die Notwendigkeit, den ganzen Vorgang sofort unter der Regie der Kontrollbehörde – hier wohl das Regierungspräsidium - zu untersuchen.