Ein schwarzer Tag für's Revier. Die Kolleginnen und Kollegen und ihre Familien brauchen unsere volle Solidarität.
Das Ergebnis dieser Verhandlungen war vorgezeichnet. Der Verzicht auf Arbeitskämpfe und Streik bringt - nichts, was die Kollegen für die Zukunft wirklich brauchen. Wie haben es die Opel-Kollegen formuliert: Mit Erpressern verhandelt man nicht. Wer unterschreibt, auf Arbeitskampfmaßnahmen zu verzichten, gibt sich im Kampf für eine Zukunftsperspektive vor allem für die Jugend geschlagen. Die Jugend braucht andere Vorbilder.

Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Veröffentlichung

Martina Reichmann

Leserbrief an die WAZ

Zu Vaillant: Nach Schließungen von Stauffenberg, Schalker Eisenhütte, Gelco und Opel Bochum und Entlassungen in anderen Gelsenkirchener Betrieben soll es bei Vaillant jetzt so weitergehen? Jeder vernichtete Arbeitsplatz fehlt nicht nur der Jugend, sondern wirkt sich auf die Perspektive unserer Kinder aus. Wir können es uns doch nicht erlauben, aus Gründen der Profitmaximierung einiger weniger, die Zukunft ganzer Generationen aufs Spiel zu setzen. Es den Herren Vaillant bei den Abfindungen so teuer wie möglich zu machen, ist keine Alternative, sondern Kapitulation. Den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz kann man nur mit aller Härte führen. Rund 2,2 Millionen Metaller sind doch eine Macht, wenn sie eingesetzt wird.

Gerhard Labatzki

Leserbrief an die WAZ

Vaillant-Beschäftigte 2015Zum Vaillant Ausstieg: Als IGM-Mitglied bin ich keinesfalls der Meinung, dass die Kollegen von Vaillant und wir alle das hinnehmen dürfen. Niemand darf Arbeitsplätze „verkaufen“, die heute und erst recht in Zukunft so dringlich gebraucht werden. Das kann nicht die Aufgabe der Gewerkschaft sein! Meiner Meinung nach ist es auch nicht zumutbar, dass die Kollegen von Vaillant weiter ihre Arbeit machen, sich zermürben lassen und Vaillant so einen reibungslosen Abbau ermöglichen. Ein Streik wäre die einzige Sprache, die diese Herren verstehen. Mit breiter Solidarität und Unterstützung können die Kollegen unbedingt rechnen.

Jozsef Toth

Leserbrief zu "Tarifabschluss belastet arme NRW-Städte"

 ... für die kämpferischen Aktivitäten! Das Verhandlungsergebnis wurde rasant schnell erzielt. Das ist meiner Meinung nach der Entschlossenheit, Zähigkeit und Power im Tarifstreik geschuldet. Eigentlich wäre noch viel mehr drin gewesen. Gerade die Jungen haben klare Kante gezeigt, was sie von dem provokativen Angebot der kommunalen Arbeitgeber halten.

Das Argument der "Belastung" der armen Städte" kommt einem schier zu den Ohren raus. Selbst wenn die Beschäftigten über Jahre Lohnerhöhungen verzichten würde, die gigantischen Löcher in den kommunalen Haushalten würde das nie und nimmer schließen. Wer wenn nicht die Beschäftigten hält denn "den Laden am Laufen"? Als langjährige Krankenschwester kann ich ein Lied davon singen.

fragt Toni Lenz, Sachkundiger Einwohner von AUF Gelsenkirchen, die Mitglieder der etablierten Parteien im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Beschäftigungsförderung und Tourismus. Sie hörten sich den Bericht von Dr. Schmitt über die Pläne von BP an, ca. 300 Arbeitsplätze zu vernichten (siehe WAZ vom 13.2.) - ohne ein klares Wort des Protests. “Meine Aufforderung, sich wie der Stadtrat bei Vaillant eindeutig gegen den geplanten Arbeitsplatzabbau zu positionieren und der Belegschaft Unterstützung in ihrem Kampf zu versichern, wurde de facto verweigert.”

“Das ist doch ein erbärmlicher Kniefall vor BP”, so Toni Lenz weiter. “Ich kann mich nicht damit abfinden, dass größere Unternehmen jede Menge Unterstützung durch die Stadt erhalten, aber bei solchen bürgerfeindlichen Plänen der BP nicht klar dagegengehalten wird – sondern man wie ein Kaninchen auf die Schlange starrt.”
Selbst wenn es für abgebaute Arbeitsplätze Abfindungen geben soll, sind diese Arbeitsplätze für die Gelsenkirchener Jugend weg – und ein mehrfaches an Arbeitsplätzen, die daran hängen. “Angesichts wiederholter gefährlicher Unfälle bei BP mache ich mir auch Sorgen um die Sicherheit der Bevölkerung, wenn die Belegschaft noch weiter reduziert wird.“

AUF Gelsenkirchen ist jedenfalls nicht bereit, auch nur einen Arbeits- und Ausbildungsplatz kampflos aufzugeben. “Ich vertraue fest darauf, dass die Belegschaft für ihre Zukunft selbst aktiv wird, und sichere ihnen dabei jegliche Unterstützung zu.”