Lieber Chris,

der gesamte AUF-Vorstand und die heutige AUF-Mitgliederversammlung steht solidarisch im Kampf gegen die RAG voll und ganz hinter dir. Wir sind empört über das ausgesprochene Anfahrtsverbot der RAG und zugleich über die respektlose Behandlung der Geschäftsleitung der RAG gegenüber einem Kumpel, der über 30 Jahre zuverlässig für die RAG geschuftet hat. Sicherlich sind wir einer Meinung, dass diese unverschämten Behauptungen, Unterstellungen und Lügen der RAG, du würdest „...öffentlich mit falschen Behauptungen gegen die RAG auftreten“ in aller Schärfe zurück gewiesen werden müssen.

Wir finden richtig, wie du in Lokalzeit Ruhr sagst: „das ist nicht nur dein Problem, es geht jeden was an, denn hier geht es um die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder“. Wir können nicht kampflos zulassen, dass unser aller Lebensgrundlagen mit Giftmüll verseucht werden.

Der AUF-Vorstand und die AUF-Mitgliederversammlung vom 7.2. erklären sich einstimmig solidarisch mit dem Bergmann C. Link im Kampf gegen das Anfahrtsverbot der Ruhrkohle, das einem Berufsverbot gleichkommt. Die öffentlichen Aussagen von C. Link zur Giftmülldeponierung unter Tage werden durch die von AUF durchgeführte gründliche Akteneinsicht voll und ganz bestätigt.

Gemeinsam mit vielen anderen ist AUF empört über die unverschämte Art und Weise, wie die Geschäftsleitung der RAG mit einem Kumpel umgeht, der über 30 Jahre zuverlässig für die RAG geschuftet hat. Dass C. Link auf die massive Gefährdung unseres Grundwassers durch das ansteigende, giftbelastete Grubenwasser hingewiesen, zeugt von seinem hohen Verantwortungsbewusstsein.  

Kein Maulkorb für Monika Gärtner-Engel!

Just zwei Tage vor der Veranstaltung von AUF Gelsenkirchen und der Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF zum Giftmüll unter Tage, flatterte wieder einmal ein Drohbrief aus der Stadtverwaltung ins Haus der Stadtverordneten Monika Gärtner-Engel von AUF Gelsenkirchen. Diesmal aus dem Vorstandsbereich des Oberbürgermeisters. Sie wird gewarnt, der Öffentlichkeit aus einer Akteneinsicht über den Giftmüllskandal zu berichten. Laut Gemeindeordnung von NRW sei sie bezogen auf Ergebnisse der Akteneinsicht „uneingeschränkt zur Verschwiegenheit verpflichtet“. Dazu droht die Stadtspitze bei Zuwiderhandlung mit einem Ordnungsgeld von 250 Euro, das der Rat der Stadt festsetzen könne!

Das jetzt von der RAG erteilte Anfahrtsverbot für Christian Link ist eine nicht hinnehmbare repressive Machtdemonstration gegen seine berechtigte und eindringliche Warnung vor gesundheitlichen Gefahren für die Bevölkerung im Ruhrgebiet nach der geplanten Stilllegung der Zechen.

Christian Link war es, der mich als Stadtverordnete auf den Giftmüllskandal unter Tage überhaupt erst aufmerksam gemacht hat, der mutig und kompetent die Öffentlichkeit informierte.

131110 Giftmuell EinladungErgebnisse einer Akteineinsicht

Seit August 2013 läßt sich der Giftmüllskandal im Ruhrgebiet nicht mehr im Geheimen halten und will ans Licht der Öffentlichkeit. Zuerst aufgedeckt vom Landwirt Schulze-Bergcamen in Bergkamen, dann von dem Bergmann Christian Link von der Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF in Gelsenkirchen in die Presse gebracht - ist er zum Thema in der Öffentlichkeit geworden. AUF Gelsenkirchen beantragte die Diskussion darüber im Stadtrat von Gelsenkirchen und Umweltausschuss. Die Bezirksregierung Arnsberg und die Landesregierung in NRW verteilen nun Beruhigungspillen: „Alles nicht gefährlich, der Giftmüll wurde mit einem Einschlussverfahren sicher eingebracht“. Gar nichts ist sicher – denn auch in der Tonschicht, die das Ganze verschließen soll, können Risse entstehen. Die RAG hat die Absicht in Verbindung mit den Zechenschließungen das Grubenwasser auf 500 Meter ansteigen zu lassen. Dann wird vergiftetes Wasser in die Nähe von Trinkwasser geraten.