Gaertner Engel MonikaBerechtigt hat das Bündnis gegen Rechts gegen Antisemitismus demonstriert. Doch es ist mehr als beschämend, wenn es den Veranstaltern – will man dem WAZ Artikel Glauben schenken – "nicht darum geht, Partei zu beziehen im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern". Und das einschließlich Mitgliedern aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke! Unbedingt angebrachte Positionierung gegen Antisemitismus ohne Positionierung gegen die gleich in Serie begangenen Verstöße gegen das Völkerrecht, gegen UNO-Resolution durch die Regierung Israels? Die Vertreibung von Palästinensern aus Land und Wohnungen? Luftangriffe mit über 200 Toten aus der Zivilbevölkerung? Beschämend ist auch, allein schon das mögliche Auftauchen von palästinensischen Fahnen auf der Südseite des Bahnhofs als Alarmsignal anzusehen.

Mueller DanielaMit Interesse las ich heute das Interview mit dem Politologen Ismael Küpeli. Er hat recht, dass für die Jugend Vorbilder wichtig sind, die sich gegen Antisemitismus positionieren. Glaubhaft sind sie aber nur, wenn sie gegen jede rassistische und andere Unterdrückung eintreten. Daher ist für mich unerklärlich, warum die WAZ kein Wort von der Montagsdemonstrationen berichtet, die am 17.5. unter dem Motto "Gerechtigkeit für Palästinenser, Nein zum Antisemitismus!" mit etwa 150 Teilnehmern auf dem Neumarkt stattfand.

Specht JanVon Jan Specht - Stadtverordneter von AUF Gelsenkirchen: „Nach einer Demonstration gegen die Bombardierung des Gaza-Streifens, bei der antisemitische Parolen gerufen wurden, wird über Gelsenkirchen in der bundesweiten Presse berichtet. Für die auf der Demonstration gerufenen antisemitischen Parolen und Drohgebärden in Richtung der Gelsenkirchener Synagoge gibt es keinerlei Akzeptanz und keine Rechtfertigung.

Zunächst muss man festhalten, dass es eine anhaltende Vertreibung der Palästinenser aus ihren Wohnungen, Häusern und von ihrem Land durch ultrareaktionäre Israelis gibt. Die jüngsten Räumungsbescheide in Ostjerusalem im Fastenmonat Ramadan waren der Auslöser für berechtigte Proteste, gegen die durch die israelische Polizei scharf vorgegangen wurde. Israel verstößt seit Jahrzehnten gegen zahlreiche UN-Resolutionen. Faschistische Israelis liefen jüngst durch Jerusalem und skandierten „Tod allen Arabern“.

20210520 MoDemo1Die Montagsdemobewegung und das überparteiliche Kommunalwahlbündnis AUF haben am Wochenende kurzfristig für den gestrigen Montag zu einer außerordentlichen Montagsdemo unter dem Motto "Gerechtigkeit für Palästinenser! Nein zu Antisemitismus!" eingeladen.

Diese Montagsdemo am 17. Mai in Gelsenkirchen war ein Forum des offenen Meinungsaustausches. Trotz Regen und Kälte kamen über die Dauer der Montagsdemo rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen. Unter den vielen Beteiligten an dieser Aktion waren der Stadtverordnete von AUF Gelsenkirchen, Jan Specht; Monika Gärtner-Engel als Moderatorin; Christiane Link von der MLPD; Celina Jacobs vom Jugendverband REBELL sowie Süleyman Gürcan, der Co-Vorsitzende von ATIF (Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland) - und viele weitere Organisationen und Personen. Ein junger Vertreter der palästinensischen Gemeinde bekam viel Beifall für seinen engagierten Wortbeitrag.

Gaertner Engel MonikaIn einem Leserbrief äußert sich Monika Gärtner-Engel von AUF Gelsenkirchen zur aktuellen Situation: "Mit Respekt beobachte ich, wie der Gelsenkirchener Krisenstab Corona mit Frau Welge und Herrn Wolterhoff versucht, das Krisengeschehen in den Griff zu bekommen. Besonders beachtlich fand ich die Entscheidung, die Zahl der vom Land kommenden kostenlosen Masken für Hartz IV Empfänger zu verdoppeln. Ein schaler Nachgeschmack bleibt, dass es keine FFP 2 Masken sind und damit der Eindruck entsteht "... für die Armen reichen auch etwas minderwertigere Qualität".