AUF Jahres-Mitgliederversammlung in bewegten Zeiten
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Eine differenzierte Bestandsaufnahme, Schlussfolgerungen und die Schwerpunkte der künftigen Kommunalpolitik standen auf der Tagesordnung der Jahresmitgliederversammlung des Wahlbündnisses AUF am 20. April 2018.
„Es war eine Mitgliederversammlung in bewegten Zeiten: von der geplanten Schließung der Zeche Prosper über den Erhalt des St. Josef-Hospitals bis zu Umwelt- und Wohnungsfragen: Wir sind stolz, was AUF in Bewegung bringt. Der Tätigkeitsbericht des Vorstands und die Diskussionsbeiträge zeigten, dass AUF in verschiedenen Kernfragen der Kommunalpolitik Sprachrohr der Bürger ist und Trendsetter, wie bei der Zukunft der Bäderlandschaft“, so die Vorstandssprecherin Dagmar Brettschneider. Die Mitgliederversammlung beriet, wie die Segel gesetzt werden für die Stärkung der Basisarbeit.
Ein besonderer Schwerpunkt 2018 sind die gemeinsamen Aktivitäten mit der Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF: Gegen die Schließung und Flutung der letzten Zechen – trotz eingelagertem Giftmüll und PCB. Auch die Mitarbeit im Internationalistischen Bündnis war Thema. Dieses Bündnis wurde 2016 gegründet gegen den Rechtsruck der Regierung. AUF wird seine Erfahrungen dort einbringen und mit vielen anderen die Kräfte bündeln - dafür gab es ein einstimmiges Votum.
Die Mitgliederversammmlung wählte einen starken Vorstand: Gudrun Blankenberg, Dagmar Brettschneider, Hans Broda, Hilde Broda, Ingrid Lettmann, Willi Mast, Helmut Tropmaier. In den erweiterten Vorstand wurden Monika Gärtner-Engel und Karl-Heinz Wittmann gewählt. Werner Luschtinetz wurde als Kassierer bestätigt und Anna Bartholomé und Violetta Heußner als Kassenprüferinnen.
Grüterings Argumente contra Arbeitnehmerrechte
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Durchaus eine gute Idee, über die Situation von Personal- und Betriebsräten zu sprechen. Einen entsprechenden TOP gab es im Arbeits- und Sozialausschuss am 18.4.2018. Eingeladen waren der neue DGB-Geschäftsführer der Region Emscher-Lippe Mark Rosendahl und Michael Grütering als Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerverbände Emscher Lippe.
Der TOP hielt nicht, was er versprach: Über die Arbeit der Personal- und Betriebsräte erfuhr man leider wenig Konkretes.
„Vor allem bin ich überhaupt nicht einverstanden, wenn Herr Grütering seinen Besuch als Forum zur Werbung für den Abbau hart erkämpfter demokratischer Rechte nutzt!“ kritisiert Ulja Serway, sachkundige Einwohnerin für AUF im Arbeits- und Sozialausschuss. „Er forderte, dass die bisherige sogenannte Mitbestimmung durch Betriebsräte auf den Prüfstand gehöre, und dass in verschiedensten Fällen Betriebsräte Unternehmen an die Wand gefahren hätten.
Mitbestimmung der Arbeiter und Angestellten, Einflussnahme auf ihre Löhne und Gehälter gibt es in diesem System doch wesentlich durch Streiks und unsere Kampfkraft - wie jetzt in der Tarifrunde. Welcher Bergmann konnte darüber abstimmen, dass die Zechen nicht stillgelegt werden?“, so Ulja Serway.
Bericht zur Ratssitzung am 22.3.2018
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In der Tagesordnungsdebatte berichtete der OB zunächst, dass ich meinen Antrag auf Bericht der Akteneinsicht zurückgezogen habe. Er las den ganzen Brief vor, was zu allgemeinem Ohrenspitzen, Aufmerksamkeit und anschließenden Nachfragen führte, was es denn da noch so brisantes Neues gibt.
Weiter wurde in der Tagesordnungsdebatte von SPD und CDU beantragt, dass mein beantragter Tagesordnungspunkt „Sachstandsbericht über die Inhalte des Koalitionsvertrags zwischen SPD und CDU“, die für die Kommunen relevant sind abgesetzt, werden sollte und auch wurde. Bemerkenswert war die Positionierung gegen diesen Antrag, zumal in der letzten Legislaturperiode genau dieser Sachstandsbericht als Mitteilungsvorlage gegeben wurde. Interessant waren zudem die Begründungen: Herr Heinberg/CDU meinte, wir wollten ja nur auf dem Pfingstjugendtreffen auf den Koalitionsvertrag draufhauen und dafür sollten wir doch bitte sehr unsere Analysen selber machen. Auch Herr Dr. Haertel/SPD giftete, dass die MLPD ihre Analysen selber machen solle …
Unübersehbar, jung, kämpferisch – schwungvolle ver.di Tarifrunde
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Schon 130.000 ver.di Kolleginnnen und Kollegen waren bei den Warnstreiks aktiv, darunter auffallend viele Azubis und junge ArbeiterInnen. Für 6 Prozent mehr Entgelt, mindestens aber 200 Euro bzw. 100 Euro für die Auszubildenden, unbefristete Übernahme der Azubis.
„Gut, dass sie auch eine Öffnungsklausel für Verhandlungen für ein kostenloses Nahverkehrsticket auf die Tagesordnung setzen!“ so Martina Reichmann, AUF Gelsenkirchen, selbst Krankenschwester.
„Ihre Forderungen sind goldrichtig und keineswegs unverschämt. Es ist für uns alle von Interesse, dass die Arbeit in der öffentlichen Daseinsfürsorge eine gute Qualität hat, für die Kollegen attraktiv und gut bezahlt ist, dass genügend Einstellungen möglich sind und der hohe Krankenstand nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird.
Null Verständnis habe ich für die Reaktionen der kommunalen Arbeitgeberverbände, die Forderungen wären unerfüllbar und die Warnstreiks würden die Falschen treffen. Es wäre an ihnen, ein angemessenes Angebot vorzulegen. Das haben sie in drei Verhandlungsrunden nicht getan. Gut also, wenn der Protest zu spüren ist!
Herzliche Einladung zum Brunch von AUF-Gelsenkirchen
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im Treff International - Hauptstraße 40
Sonntag, den 22.April 11.00 – 13 Uhr
Wer macht mit, bringt Leckeres und Freundinnen und Freunde mit?
Leserbrief an die WAZ
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"Größte Demo gegen rechts auf dem Heinrich König Platz" - so wurde noch am Samstag prophezeit (WAZ 7.4.18). Doch, oh Wunder, glatt daneben. Die Veranstaltung am Heinrich König Platz war nur mager besucht. Dafür wurde dann umso ausführlicher darüber berichtet. Nur einige dürre Zeilen war der WAZ die tatsächlich größte Demo/ Kundgebung wert: die der diesmal punktuell vereinigten Linken aus Die Linke, MLPD, DKP, Die Partei, VVN, Rebell, solid, einer ganzen Reihe "Einzelfalken" ("da oben isses langweilig") und vielen Einzelpersonen. Eigentlich ein Armutszeugnis für die Demokratische Initiative (DI). Sie umfasst mit den bürgerlichen Parteien, den Kirchen und Gewerkschaften Zehntausende Mitglieder. Schön, dass zum Protest aufgerufen wird. Doch wo bleibt die Mobilisierungskraft? Vielleicht sollte man mal über die mit Zähnen und Klauen verteidigten überheblichen Ausgrenzungsstrategien nachdenken: Die Linke darf nicht Mitglied sein in der DI und erst recht ist eine punktuelle Zusammenarbeit mit der MLPD Tabuthema. Merkt man denn gar nicht, dass das nicht mehr ankommt bei den Leuten? Dass immer mehr genug haben von den Phrasen? Dass der Vertrauensverlust tief ist? Bürgerlicher Antifaschismus ist immer noch gepaart mit Antikommunismus. Wenn sich die SPD gerade so wortgewaltig erneuert, dann sollte sie mal darüber nachdenken, ob hier nicht immer noch die Grundtorheit wirkt von der Thomas Mann sprach.
Leserbrief zum WAZ-Artikel „Es gibt ein Fahnen-Nachspiel“
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Wenn es verboten sein soll, die YPG-Fahne zu zeigen, dann geht es um etwas grundsätzliches. Denn die Volksverteidigungseinheiten der YPG haben in Rojava/Nordsyrien in einem aufopferungsvollen, mutigen Kampf die Faschisten des „islamischen Staats“ vertrieben und diese Region zur friedlichsten in ganz Syrien gemacht. Davon konnten wir uns 2015 vor Ort selbst überzeugen, als wir einen Transport medizinischer Hilfsgüter nach Kobane/Rojava begleitet haben. „Diesen Kampf haben wir nicht nur für unser Volk geführt, sondern auch für euch, für alle freiheitsliebenden Menschen in der Welt“, sagten uns YPG-Kämpfer.
Erdogan stellt diese mutigen Menschen jetzt als Terroristen hin, um seinen völkerrechtswidrigen Krieg gegen Afrin zu rechtfertigen - zu dem auch zahlreiche frühere Dschihadisten rekrutiert wurden. Damit wurde eine neue Flüchtlingswelle losgetreten. Und die Bundesregierung macht sich zum willfährigen Helfer, mit weiteren Waffenlieferungen und mit dem Verbot der YPG-Fahne. Eine Schande!
Es war ein mutiges Symbol von Frau Gärtner-Engel und auch ihr gutes Recht, auf der Kundgebung die YPG-Fahne zu zeigen, zumal das Verwaltungsgericht dies erlaubt hatte.
mit freundlichen Grüßen
Renate und Willi Mast