Von der kleinen Nachtmusik zum großen Sparkonzert?

"...Es ist ein  Armutszeugnis für einen grünen Kulturdezernenten, wenn ihm der ohnehin sehr weitgehende, angebotene Verzicht der Orchestermusiker noch nicht weit genug geht!“ kritisiert Monika Gärtner-Engel, Stadtverordnete von AUF GelsenkirchenMonatelang haben die Orchester-Musiker der Neuen Philharmonie Westfalen vollkommen zurecht die „Rote Karte“ gezeigt.

Sie wurden seit Jahren hingehalten, und mit Umstrukturierungsplänen verunsichert, bis sie jetzt selbst einen teilweisen Verzicht auf die ihnen zustehenden Gehälter und Nachforderung anbieten.

Ein unwürdiges Signal der Trägerstädte, unter anderem Gelsenkirchen, nicht sofort alle Hebel für die Tariftreue gegenüber dem 2013 erreichten Abschluss in Bewegung zu setzen.


„Ist das Gefühl von Kulturhauptstadt denn schon völlig verflogen? Wie kann es sein, dass so ein hochkarätiges Orchester in solche Bedrängnis gebracht wird, dass sie solche Zugeständnisse machen? Ebenso wie beim Tarifabschluss von ver.di wird um die Kosten Riesenwirbel gemacht. Dieser kostete 2014 GE 2,3 Mio.  Euro. Allein die letzten Gewerbesteuerrückforderungen eines großen Gewerbesteuerzahlers summieren sich demgegenüber auf 55 Millionen Euro plus 6 Millionen Zinsen.

Diese Tatsache erscheint immer nur im Kleingedruckten oder im nicht-öffentlichen Teil einer Sitzung.

Wie kann es sein, dass sich große Konzerne an den kommunalen Kassen bereichern, aber solch vergleichsweise geringen Beträge wie die Anhebung der Gehälter im öffentlichen Dienst oder im Kulturbereich gleich mit überzogenen Forderungen assoziiert werden sollen?

Dazu würde ich mir auch außerhalb persönlicher Gespräche auf der Hochstraße in Buer klare Worte von Oberbürgermeister Baranowski wünschen, der ja Vorstandsmitglied im Trägerverein der Neuen Philharmonie Westfalen ist. Nicht Spardiktate sollten den Takt vorgeben, sondern der gute Ton auch tarifrechtlich den Klang bestimmen! AUF Gelsenkirchen steht dabei fest an der Seite der Orchester-Musiker.“