„Da hat die Bezirksvertretung West doch ein schönes Abschiedsgeschenk an den scheidenden ultrareaktionären Verfassungsschutz Präsidenten Maaßen gemacht,“ so Monika Gärtner Engel, Stadtverordnete von AUF. Entgegen aller Beteuerungen über die Förderung des Bürgerwillens, die demokratische Beschlussfassung durch die Bürger im Bürgerhaushalt hat die Bezirksvertretung West mit krasser antikommunistische Begründung ausgerechnet die antifaschistische Bildung von Jugendlichen abgelehnt.

„Ausgerechnet mit Berufung auf den Inlandsgeheimdienst, der im letzten Jahr unter den Stichworten NSU, Chemnitz und Maaßen massiv in Verruf geraten ist, wird eine Fahrt von Jugendlichen zum KZ Buchenwald abgelehnt. Das ist wirklich ein krasses Schlaglicht! Dies umso mehr als dies zwei Tage vor dem Jahrestag der Reichspogromnacht, sowie des 100-jährigen Jubiläums der bahnbrechenden Novemberrevolution in Deutschland stattfand.

Offener kann die reaktionäre Ausrichtung der etablierten Parteien einschließlich Bündnis 90/Die Grünen nicht zum Ausdruck gebracht werden. Was für ein Lichtblick, wie Thomas Grohé von der Partei die Linke sich positioniert hat.

Die Jugendlichen vom Jugendzentrum Che waren übrigens auch äußerst aktiv im Kampf für den Erhalt des St. Josef-Hospitals, für das Hallenbad Horst, gegen die Verbrennung der Pellets von BP bei Uniper. Sie sind seit Jahren unermüdliche Aktivposten in der freien Jugendarbeit mit Kindern und Jugendlichen in Horst. Der schäbige Dank dafür ist der ständige Versuch, sie einzuschüchtern und ihnen keinerlei materielle Hilfe zu gewähren – sei es durch die Verweigerung von Zuschüssen für ihre Kindercamp, sei es durch die jetzige Entscheidung.

Nach aller Erfahrung ist kaum zu vermuten, dass die Jugendlichen sich das brav und widerspruchslos gefallen lassen gemäß ihrem Motto „Rebellion ist gerechtfertigt“.

Man darf gespannt sein. Die Unterstützung von AUF Gelsenkirchen ist ihnen gewiss.“

180512 RMF LogoLiebe Freunde des Rebellischen Musikfestivals,

wir unterstützen euren Protest gegen die Schikanen vom Verfassungsschutz und der Stadt Schalkau gegen die türkische oppositionelle Musikgruppe Grup Yorum und erklären uns mit euch und Grup Yorum solidarisch. Auch wir erlebten im letzten Jahr, wie die Stadt Gladbeck und der deutsche Staatsschutz versuchten die Musikgruppe durch ein ständiges In-Verbindung-Bringen mit der DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front), die in der EU und den USA auf der sogenannten "Terrorliste" steht, in Misskredit bringen wollten. Damit sollte Grup Yorum als terroristische Vereinigung dargestellt werden. Diese Kriminalisierung haben wir nie und nimmer akzeptiert. In einer breiten Aktionseinheit machten wir den Vorgang bekannt. Bis zum Schluss dauerten die Behinderungen und Schikanen. Nur zwei der Künstler der Gruppe aus der Türkei waren am 18. Juni in Gladbeck auf der Bühne – alle anderen wurden durch die Bundesregierung mit einem schikanösen Einreiseverbot belegt. Insgesamt besteht die Gruppe aber aus 120 Künstlern in aller Welt, so dass auch diese Schikane das begeisternde, herzerwärmende, internationalistische Konzert nicht verhindern konnte. Dass es stattfand, ist auch ein Sieg über den reaktionären Pakt, den die deutsche Bundesregierung mit der ultrareaktionären faschistoiden Erdogan-Regierung abgeschlossen hat.

Wir werden diese erneute Schikane wieder bekannt machen und hoffentlich noch viele Besucher fürs Festival gewinnen, ihr könnt auf uns zählen. Wir haben im Vorstand beschlossen, euch mit einer Spende von 300€ zu unterstützen!

Hoch die internationale Solidarität

AUF-Stand beim PfingstjugendtreffenWer sich nicht persönlich Pfingstsamstag und Sonntag vom Super- Programm des schon 18. internationalen Pfingstjugendtreffen einen Eindruck machen konnte, hier ein kleiner Ausschnitt von den Aktivitäten, an denen AUF Gelsenkirchen und andere kommunale Bündnisse mit der Jugendorganisation REBELL zusammen wirkten:
- der Hindernisparcour für Kinder, um Zuschüsse für das Sommercamp des REBELL zu erhalten, der ihnen gesetzlich zusteht. Aber die Kommunen handhaben das individuell. In Gelsenkirchen werden sie den Kindern nicht gezahlt, einzig mit der Begründung, weil der REBELL eine Jugendorganisation der MLPD ist. Antikommunistische Ausgrenzung statt sachlicher Überprüfung einer pädagogischen Jugendarbeit – das ist der Stil, mit dem hier vorgegangen wurde – und das in einer Stadt, wo sich an Geldmitteln für Jugendliche bereichert wurde( s. auch Jugendamtskandal). Dagegen wird weiter der Protest organisiert.
- das Labor Piff – Paff interessierte Kinder und Jugendliche für Wissenschaft und Forschung
Trotz einiger Regenschauer waren Kinder, Jugendliche und Eltern sowie Besucher begeistert von all den vielen Angeboten, die ehrenamtlich und selbst organisiert auf die Beine gestellt wurden nebst zahlreicher internationaler Gäste. Hier entstanden neue Freundschaften und ein reger Austausch. Auch das kulinarische Angebot entsprach „ internationaler Küche“.

Anna Bartholome Ausschnitt klein rgb KopieDie Sondersitzung des Bildungsausschusses hat am 6.12.17 – zusammen mt den Bezirksvertretungen Ost und Mitte - einen fatalen Beschluss gefasst, der zu regelrechten Ghettoschulen für Flüchtlings- und Zuwandererkinder führt.
20 so genannte IFÖ-Schulklassen mit Kindern, die noch gar kein Deutsch können, sollen in zwei alte Schulen regelrecht abgeschoben werden.
Dafür soll die Grundschule Bickernstraße der Mulvany-Realschule und das Schulgebäude Surressestraße der Gesamtschule Erle zugeordnet werden.
Die bildungspolitische Sprecherin von AUF Gelsenkirchen, Anna Bartholomé, protestierte energisch gegen diese Pläne: „Das ist eine Kehrtwende um 180 Grad gegenüber einer Schulpolitik der Stadt Gelsenkirchen, womit seit 2015 die Einrichtung von mittlerweile über 150 IFÖ-Klassen mt erheblichen Anstrengungen in vorhandenen Schulen verwirklicht wurde. Mit großem Engagement von Lehrern, der Hilfe auch von Eltern können die Kinder wenigstens auf dem Schulhof, beim Essen, im offenen Ganztag, beim Sport usw. mit schon länger hier lebenden Schüler*innen zusammenkommen, Deutsch lernen, ihre nicht selten traumatischen Fluchterfahrungen verarbeiten. Wie anders soll denn Integration gelingen – doch gewiss nicht, wenn man diese Kinder in Schulgettos steckt.“

Eine denkwürdige Fehlentscheidung wurde mehrheitlich am 6.9. in der Bezirksvertretung Süd getroffen: An der Ecke Steeler/Schemannstrasse in Rotthausen sollen 45 Kita-Plätze eingerichtet werden. Dieser Standort war unter der Rotthauser Bevölkerung auf breite Ablehnung gestoßen: Verkehrslärm und -abgase, viel zu wenig Grün- und Spielfläche, Unfallgefährdung, Belastung durch Altlasten, keine geeignete Parkflächen etc.

Viele Rotthauser begrüßen den Alternativ-Vorschlag von AUF: Neue Kita-Plätze im Seitentrakt des Volkshauses einzurichten. Dort gibt es eigentlich ideale Bedingungen: geeignete Räumlichkeiten, die kaum genutzt werden, genügend Grünfläche, kein Verkehrslärm. Einige Rotthauser haben es in guter Erinnerung: Vor Jahren wurden die Räumlichkeiten bereits als Kita-Ausweichquartier genutzt. Nicht zuletzt: Für die Stadt als Eigentümer würden nur geringe Umbaukosten anfallen und keine Mietkosten. Zugleich wäre die Kita ein wichtiger Baustein, um das Volkshaus wieder richtig mit Leben zu füllen. Dieser Vorschlag wurde auch in der Bezirksvertretung am 6. Juni positiv aufgegriffen und eine Prüfung durch die Verwaltung zugesagt.