Leserbrief einer Betroffenen an die  WAZ zu "Schluss mit dem Abfackeln"

Als Nachbarin der BP in Hassel-Süd bekomme ich die rege Fackeltätigkeit mit. Mehrere Leserbriefe haben bereits daraufhin gewiesen, dass es heute technische Möglichkeiten gibt, das Abfackeln bei Raffinerien zu vermeiden und die überschüssigen Gase in geschlossene Kreislaufsysteme umzuleiten (z.B. BAYERNOIL wirbt dafür). Dass ausgehend von der BP aber immer suggeriert wird, dass dadurch Arbeitsplätze gefährdet wären, ist ja völlig unlogisch. Im Gegenteil, der Einsatz neuer und alternativer Techniken schafft

Arbeitsplätze in Forschung/Entwicklung und Produktion! Lediglich die Profite der BP würden geschmälert!
Und gerade im Interesse der Mitarbeiter von BP und der Anwohner muss es doch sein, um Gesundheitsschutz bei den Arbeitsplätzen zu kämpfen! Ich habe mehrere Angehörige von ehemaligen BP-Mitarbeitern gesprochen, die heute – z.t. Jahre später – an Krebs erkrankt sind. Dann ist es für diese Menschen zu spät, aber nicht für unsere Nachkommen, wenn wir jetzt handeln! Ich weiß aus der eigenen Familie, welches Leid diese Krankheit und ein viel zu früher Tod mit sich bringt. Darum empört es mich, wenn so locker davon gesprochen wird, dass alles ungefährlich sei, die Grenzwerte von Benzol eingehalten würden - obwohl schon Mengen unter dem Grenzwert krebserregend sind - und wir eben im Ruhrgebiet diese Gesundheitsgefahren ertragen müssen – obwohl es Alternativen gibt, allerdings auf Kosten der Profite!