Der Antikriegstag am 1. September in Gelsenkirchen war ein voller Erfolg. Etwa einhundert Teilnehmer waren zur Kundgebung gekommen und schlossen sich nach der Veranstaltung dem Demonstationszug zum Kriegerdenkmal am Grillo Gymnasium an. Dort fand noch eine Aktion statt.  Folgende Mitveranstalter nahmen teil: Die Vereinigung der Verfolgen des Naziregimes, die Linke, die MLPD, AUF Gelsenkirchen, Frauenzentrum Courage, die Deutsche Kommunistische Partei, Mitglieder des Frauennetzwerkes und verschiedene Künstler sowie Freidenker.

Die Gegenveranstaltung des Deutsches Gewerkschaftsbundes am Platz der alten, beziehungsweise neu aufgebauten  Synagoge war nur schwach besucht, obwohl sich alle etablierten Parteien und die Kirchen dem Auftruf angeschlossen hatten.

Am Preuteplatz sah das ganz anders aus. Für AUF sprach unser Mitlglied Gerd Buckler: "... liebe Friedensfreunde, liebe Gelsenkirchener,
Die Umstände dieses Antikriegstags sind sehr denkwürdig. Immer neue Kriegsherde entstehen – im Nahen Osten und jetzt auch in der Ukraine. Manche Mitbürger meinen immer noch, wir hätten damit nichts zu tun. Aber es sind deutsche Soldaten, die an vielen Konflikten beteiligt sind. Es sind auch deutsche Waffen, mit denen heute diese barbarischen Kriege geführt werden. Es sind  die Nato-Verbündeten, die oft die Hauptverantwortung dafür tragen. Und viele Flüchtlinge in unserer Stadt kommen genau aus diesen Kriegsgebieten.


In den letzten Wochen hat die israelische Armee den von ihr abgeriegelten Gaza-Streifen  in Schutt und Asche bombardiert. Als kommunalpolitisches Bündnis haben wir von AUF an den Montagsprotesten teil genommen. Wenn eine der modernsten Armeen der Welt eine totale Blockade gegen ein vor ihr besetztes Land verhängt und dann noch die wehrlose Bevölkerung bombardiert – dann ist das ein Kriegsverbrechen. Dieser Protest hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Und wir kritisieren es,  dass in der Presse fast nur über angebliche „antisemitische Proteste“ berichtet – und nicht über den berechtigten Protest vieler Menschen – darunter vieler Migranten - gegen die israelische Regierungspolitik.


Heute vor 75 Jahren hat das faschistische Deutschland den 2. Weltkrieg begonnen. Die Barbarei der Hitler-Faschisten hatte alle bisherigen Kriegs-Greuel in den Schatten gestellt. Viele Gelsenkirchner wurden die Opfer. Ältere Mitbürger haben die Bombennächte noch in Erinnerung. Viele haben auch den Widerstand gegen den Faschismus mit ihrem Leben bezahlt.


Es muss ein Alarm-Signal für uns sein, dass in diesem Jahren die ausländerfeindliche und pro-faschistische Partei Pro NRW in Fraktionsstärke in den Rat der Stadt eingezogen ist. Ihr Spitzenmann Kevin Hauer ist in Internet-Fotos mit dem Hitlergruß zu sehen. Jetzt versucht er ganz unverschämt, mit immer neuen Klagen gegen AUF, linke und antifaschistische Kräfte in unserer Stadt einzuschüchtern.


Es muss auch ein Alarmsignal für uns sein, dass die Mordserie der NSU-Terroristen offensichtlich über Jahre hinweg vom Verfassungsschutz gedeckt und zumindest indirekt unterstützt wurde - nachzulesen in dem aktuellen Bericht des Untersuchungs-Ausschusses in Thüringen. Der selbe Verfassungsschutz, der AUF, die MLPD und andere linke Kräfte als „extremistisch“ abstempeln will.


Für uns kann das nur heißen:
kein Fußbreit den Faschisten. Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda!
Gegen Militarisierung und Kriegspolitik!
Gegen Rassismus und religiösen Fundamentalismus – für Völkerfreundschaft und ein friedliches Zusammenleben aller Menschen in unserer Stadt! ..."