AUF kritisiert, dass die Hauptverursacher außen vor gelassen werden

Am 16. Juni 2015 stand das Klimaschutzmaßnahmenprogramm auf der Tagesordnung des Umweltausschusses der Stadt Gelsenkirchen. Jan Specht, sachkundiger Einwohner von AUF Gelsenkirchen, begrüßte die in diesem Programm festgelegten Maßnahmen. Zugleich kritisierte er die Vorlage: „Die in der Vorlage beschriebene Allgemeine Ausgangslage ist verharmlosend und beschönigend. So wird sich dort auf das 2-Grad Ziel berufen, ohne auch nur mit einem Wort zu sagen, welche drastischen Auswirkungen es hat, wenn ein solcher Anstieg zugelassen wird. Millionen Menschen zusätzlich werden von Überschwemmungen, Wasserknappheit und Hunger betroffen sein. Auch wird mit keinem Wort die reale Entwicklung des CO2-Ausstoßes erwähnt, der gegenüber dem Stand von 1990 um 61% gestiegen ist. Die in der Vorlage genannte ‚Vorreiterrolle‘ des Landes NRW ist nicht haltbar – die im Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes festgelegten Werte liegen deutlich unter den ohnehin zu niedrigen Zielen des Bundes.“

Nach dieser Leitlinie richten sich auch die Maßnahmen, die die Hauptverursacher wie E.On völlig außen vor lassen, die allein im Kraftwerk Scholven jährlich 10 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen.
Aus Reihen der SPD, der CDU und der Grünen wurde AUF daraufhin vorgeworfen „Globaldiskussionen“ zu führen, „Populismus“ zu betreiben und den Rahmen der Kommunalpolitik zu verlassen.
Das Klima ist eine globale Frage, für die die Stadt Gelsenkirchen eine große Verantwortung hat. Tatsache ist, dass die bisherige Klimapolitik nicht reichen wird, um eine Klimakatastrophe aufzuhalten. Wir brauchen 100% erneuerbare Energien und die Abkehr von fossilen Verbrennungsprozessen – auch auf kommunaler Ebene. Das wird nur gelingen, wenn man die Hauptverursacher zur Verantwortung zieht. AUF wird auch weiterhin sagen, was notwendig ist, um eine Erwärmung des Klimas zu verhindern und nicht bei dem stehen bleiben, was unter heutigen politischen Bedingungen machbar erscheint.

Ernüchternd war die Aussage des Umweltamts, dass der Arbeitskreis des Landes zur Untersuchung der Verbringung von Giftmüll unter Tage immer noch nicht einberufen wurde, obwohl von Seiten der Stadt als auch von engagierten Bürgern und AUF Gelsenkirchen darauf gedrängt wurde.