150822 RuhrWie das Nachrichtenmagazin SPIEGEL in seiner Ausgabe vom 22.8. 2015 berichtet, haben Messungen des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) ergeben, dass krebserregendes PCB über die Grubenwässer in die Flüsse des Ruhrgebiets gepumpt wird. Mehr als 10.000 Tonnen des PCB-haltigen Hydrauliköls wurden von der RAG in den Schächten hinterlassen. Mit der begonnenen Flutung besteht auch die Gefahr einer flächendeckenden Verseuchung des Grundwassers.

„Der LANUV-Bericht bestätigt die schlimmsten Befürchtungen über die Umweltfolgen von PCB und Giftmüll unter Tage. Er bestätigt auch die jahrelangen Aktivitäten von AUF zur Aufklärung des Umweltverbrechens. Seit Monaten wird der Umweltausschuss von der Landesregierung hingehalten, ebenso wie das städtische Umweltamt. Die Öffentlichkeit wird mit Messwerten beruhigt, die mit völlig ungeeigneten Messmethoden erhoben wurden. Die Landesregierung spielt auf Zeit. Soll das so lange weitergehen, bis alles PCB verdünnt und ausgespült ist? Mit dem Grubenwasseranstieg durch die RAG sollen Fakten geschaffen werden, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.

Seit Jahren protestieren die Bergarbeiterbewegung „Kumpel für AUF“ und AUF Gelsenkirchen gegen die Giftmüll-Einlagerung und das Zurücklassen PCB-haltiger Öle. Es geht um die Gesundheit der Bergleute und der Menschen im Ruhrgebiet. Mit der Vernichtung der Arbeitsplätze im Bergbau gehen wichtige Sachkenntnisse verloren.

Wir fordern den sofortigen Stopp des Grubenwasseranstiegs, die Filterung aller Grubenabwässer auf Kosten der RAG und die sofortige Veröffentlichung der Messungen und Messmethoden des LANUV“, so die AUF-Ratsfrau Monika Gärtner-Engel und Jan Specht, sachkundiger Einwohner im Umweltausschuss für AUF.

AUF hat für die nächste Sitzung des Umweltausschuss einen entsprechenden Tagesordnungspunkt beantragt.