Die reaktionäre Ausländerpolitik der Bundesregierung bringt viele Flüchtlinge in Not und stößt auf zunehmenden Protest. Einer von ihnen, der akut von Abschiebung bedroht ist, Ammar, kommt aus Syrien. Sein Eilantrag auf aufschiebende Wirkung der Abschiebung nach Kroatien, eingebracht durch seinen Anwalt, wurde abgelehnt! Das ist nicht hinzunehmen und fordert uns auf, aktiv zu werden. Ammar floh vor Krieg und Verfolgung. Wir sehen nicht tatenlos zu, wenn jemand jetzt re-traumatisiert und ins Umgewisse geschickt wird, der so wertvolle Schritte gemacht, hier "anzukommen", der Freunde gewonnen hat und soziale Aktivitäten unterstützt. Das ist ein Verstoß gegen die Menschenrechte! Es geht um das Leben und die Zukunftsperspektive eines jungen Menschen, stellvertretend für Tausende andere. Dafür kämpft der Freundeskreis „AMMAR soll bleiben!“, der sich für das Bleiberecht von Ammar einsetzt und gegen diese anlaufende Abschiebungswelle gegen Flüchtlinge Position bezieht.

Wir verweisen auf die online-petition an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages, initiiert vom Jugendverband REBELL in Gelsenkirchen, die bisher von 209 UnterzeichnerInnen unterzeichnet wurde und weitere Untersützung braucht: https://www.openpetition.de/petition/online/unser-freund-ammar-soll-bleiben

Durch die verschärften Asylgesetze der Bundesregierung und die Wiederanwendung des sogenannten Dublin III Verfahrens ist Ammar von der Abschiebung nach Kroatien bedroht. Flüchtlinge können so in das Land zurückgeschickt werden, wo sie zum ersten Mal europäischen Boden betreten haben. Ammar ist 2015 vor Krieg und individueller Verfolgung in Syrien geflüchtet und nach Deutschland über Griechenland und die sogenannte Balkanroute gekommen. In Kroatien wurde er ohne einen sachlichen Grund gezwungen, seine Fingerabdrücke abzugeben. Das soll ihm nun zum Verhängnis werden.

Ammar ist 22 Jahre alt, lebt seit einem Jahr in Deutschland, hat sich seine guten deutschen Sprachkenntnisse in Eigeninitiative angeeignet, Freunde gefunden, spielt im Fußballverein. Es geht um das Leben und die Zukunftsperspektive eines jungen Menschen, stellvertretend für Tausende andere, der vor Krieg und Verfolgung geflüchtet ist und nun nach diesen schrecklichen Erlebnissen wieder Angst vor unmenschlicher Behandlung haben muss. Das ist eine Anklage gegen die reaktionäre Flüchtlingspolitik der Bundesregierung!

Wir fordern:

  • Ein uneingeschränktes Bleiberecht!
  • Schluss mit der menschenunwürdigen Abschiebepolitik!
  • Einer für alle, alle für einen!

 

Freundeskreis „AMMAR soll bleiben“

Petra Polz-Waßong

Martina Reichmann