„Die Stellungnahme des Geschäftsführers der Arbeitgeberverbände Emscher-Lippe, Michael Grütering, gegen einen dauerhaften sozialen Arbeitsmarkt kann nicht ohne Protest stehen bleiben. Sie ist eine glatte Ohrfeige für alle Bemühungen in Gelsenkirchen, vor allem Langzeitarbeitslosen eine Perspektive zu geben. Erst vor kurzem fiel die Entscheidung der Landesregierung, das Vorhaben des sozialen Arbeitsmarktes zu strangulieren. Und jetzt diese Töne, völlig inakzeptabel!“ so Martina Reichmann, AUF Gelsenkirchen.

Hinter der Aussage von Herrn Grütering für einen zweiten Arbeitsmarkt „unter gewissen Umständen in bestimmten Regionen“ stecken doch offensichtliche Arbeitgeberinteressen, um kurzfristig billige Arbeitskräfte zu bekommen. Langzeitarbeitslose in Beschäftigung zu bringen mit sogenannten „einfachen Arbeitsplätzen“ für Pförtner, Feger, Boten halte ich für völlige Augenwischerei. Seit Jahren werden doch gerade solche Arbeitsplätze für ältere Arbeitnehmer wegrationalisiert, Stellen mit Leiharbeitern besetzt usw.
Und dann sollen die Unternehmen laut Gedankenmodell von Grütering nicht einmal den Mindestlohn zahlen müssen! Magere sechs Euro Stundenlohn für diese Tätigkeiten durch Transferleistungen vom Staat aufzustocken hält Grütering für den richtigen Weg.

Natürlich braucht die Region vor allem einen ersten Arbeitsmarkt. Dafür müssen die Unternehmen in die Pflicht! Sie müssen in Ausbildung investieren, Arbeitsplätze schaffen auf Kosten der Profite, statt sie massiv zu vernichten, wie bisher und weiter
angekündigt im Bergbau, in der Stahlindustrie.

Dafür kämpft AUF Gelsenkirchen – für die Schaffung und den Ausbau von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, und als besondere Maßnahme für das Instrument eines sozialen Arbeitsmarktes in dieser Region, in der der Strukturwandel offen gescheitert ist.