Toni Lenz“Angesichts des drastischen Lehrstellenmangels in Gelsenkirchen muss endlich gehandelt werden”, so Toni Lenz, Sachkundiger Einwohner von AUF Gelsenkirchen im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Beschäftigungsförderung und Tourismus (WBT). In diesem Jahr standen 2210 Bewerbern gerade mal 1332 Lehrstellen zur Verfügung.
AUF fordert für den städtischen Haushalt 2019, eine Kampagne “10plus” durchzuführen. “Sie soll sich an die Betriebe und die Öffentlichkeit wenden, und alle Gelsenkirchener Unternehmen auffordern, mindestens 10% Lehrstellen bezogen auf die Beschäftigtenzahl einzurichten,” so Toni Lenz weiter. Es kann nicht so weitergehen, dass nur 22% der Gelsenkirchener Betriebe überhaupt ausbilden.

Wie wenig Interesse SPD und CDU an einer wirklichen Änderung haben, zeigte sich im Ausschuss für Wirschaftsförderung (WBT). Die SPD hält die bestehenden Maßnahmen für ausreichend – die aber rein auf bessere Vermittlung abzielen, und am Lehrstellenmangel nicht rütteln. Die CDU schob das Problem auf die Jugendlichen, denn es gäbe ja genug Ausbildungsplätze – fragt sich nur wo. Und längst sind noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, damit Jugendliche auch “ihren Platz” finden, wenn Stellen noch nicht besetzt werden konnten.

“Ganz im Stil der städtischen Wirtschaftsförderung wird hier peinlichst umgangen, die Unternehmer zu kritisieren und Forderungen an sie zu stellen – lieber werden sie umgarnt und mit Flächenaufbereitungen u.a. subventioniert”, resümiert Toni Lenz. “AUF setzt darauf, dass das Gros der Gelsenkirchener, besonders die Jugendlichen, das anders sehen, und sich die Zukunft nicht verbauen lassen.”

Ein positives Signal setzten übrigens die ZF-Arbeiter in Schalke. Durch ihren erfolgreichen Widerstand gegen die Werkschließung wurde auch erreicht, dass wieder neue Azubis eingestellt wurden.