AUF A4 2 Klimakiller KopieAusgeblendet wird bei der Diskussion um die Überschreitung der Grenzwerte von Stickoxiden, dass diese unterhalb der Grenzwerte nicht auf einmal ungefährich für unsere Gesundheit werden - es bleibt eine starke gesundheitliche Gefährung für die Bevölkerung. Zu gerne wird auch ausgeblendet, dass eine hardware-Nachrüstung von Dieselfahrzeugen auf Kosten der Autoindustrie und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und dessen kostenlose Nutzung tatsächlich die Belastug durch Stickoxide und Feinstäube durch den Verkehr erheblich verringern würden.
Völlig ausgeblendet wird aber in der Berichterstattung, dass im Westen und Norden von Gelsenkirchen keine öffentlichen Messstationen zu finden sind. Es ist nur von 3 Messstationen im südlichen Teil Gelsenkirchens die Rede. Wie aber die WAZ vom 20.4.19 berichtete, wurden von den beiden BP-Raffinerien in Horst und Scholven 2016 zusammen knapp 2400 Tonnen Stickoxide in die Luft geblasen, was vom Uniperkraftwerk in Scholven noch getoppt wurde: zusätzlich wurden dort 2998 Tonnen Stickoxide erzeugt. Zusammen ist das mehr als 7-mal so viel wie der ganze (!) Verkehr in Gelsenkirchen! Das ist doch den Aufsichtsbehörden bekannt! Warum fällt diese gesundheitliche Belastung der Bevölkerung durch Stickoxide bei der Bewertung der Problemlage völlig unter den Tisch?

Nicht mehr ausgeblendet wird von kritischen Bürgern, dass die Bezirksregierung sogar noch mit einer Ausnahmegenehmigung es der BP ermöglichte, die von der EU beschlossenen strengeren Grenzwerte vorläufig nicht einhalten zu müssen. Angebich war die Zeit für die Umrüstung zu kurz. Allerdings konnte man im Umweltausschuss am 29.1.19 erfahren, dass Verteter der BP schon seit Jahren darüber Bescheid wussten, da die BP selbst bei der Festlegung der neuen Grenzwerte in der EU-Kommission beteiligt war.
Beim nächsten Treffen des "Aktionsbündnisses gegen die Verbrennung der BP-Pellets" am 18.7.19 im Brinkmannhof in Hassel, zu dem jeder eingeladen ist, wird auch diese Problemlage Thema sein.

Ingrid Lettmann
Sprecherin de Aktionsbündnisses gegen die Verbrennung der Ölpellets