Liebe GEW-Kollegen/innen,

das Wahlbündnis erklärt seine Solidarität mit den streikenden Lehrern. Eure Forderungen sind voll und ganz berechtigt. Der Mangel an Lehrern, insbesondere an den Grundschulen, ist dramatisch. An den Grundschulen unserer Stadt fehlten am Schuljahresbeginn 156 Lehrer. Nicht einmal der Mindestunterricht ist gewährleistet – und das in einer Situation, in der die pädagogischen Anforderungen und der Bedarf an besonderer Förderung der Kinder durch die Pandemie sprunghaft gewachsen sind. Von dem Leitbild „kein Kind zurücklassen“ kann längst nicht mehr die Rede sein. Und die Belastungsgrenze vieler Lehrer/innen ist längst erreicht.

An Warnungen und Hilferufen an die Adresse der Landesregierung hat es in den letzten Jahren sicher nicht gefehlt.  Die aktuelle Landesregierung und auch die frühere rot-grüne Regierung haben diese schulpolitische Katastrophe zu verantworten.

Über Jahre wurden viel zu wenige Grundschullehrer/innen ausgebildet. Auch Vorschläge, Lehramtsanwärter/innen, Migrantinnen und Migranten mit entsprechenden Vorkenntnissen weiter auszubilden für die Betreuung von Grundschulkindern, wurden ignoriert.

Verlässliche, gut ausgestattete Schulen mit mit kleineren Klassen und ausreichend und gut bezahlten Lehrkräften sind eine Grundbedingung, wenn die Integration von Kindern, Jugendlichen und deren Familien gelingen soll. Die Ungleichbezahlung und die unsicheren Arbeitsbedingungen der angestellten Lehrer sind in dieser Situation nicht zu akzeptieren.

Beste Grüße und viel Erfolg in Eurem Kampf!

Martina Reichmann, Willi Mast und Hans Broda (AUF-Vorstandssprecher)