Specht JanPressemitteilung von Jan Specht:

Im Hinblick auf den 1. Mai rumort es in Gelsenkirchen ganz ordentlich. Offenbart sucht der DGB gezielt Ordner, die auf der Demonstration gegen die MLPD vorgehen. Darüber wurde beim Arbeitnehmerempfang getuschelt, die MLPD hat ein Flugblatt dazu herausgebracht. Als Begründung soll herhalten, dass einem Hand-gezogenem DGB-Lautsprecherwagen letztes Jahr der Stecker gezogen wurde. Weder die MLPD noch ein anonymer Kollege sind dafür verantwortlich, denn ich gestehe – das war ich.

Wie jedes Jahr bin ich auch 2022 im Block der kämpferischen Opposition mitgelaufen, habe dort gesprochen und mitgesungen. Dabei wurden wir permanent von einem eigens dafür abgestellten Lautsprecherwagen mit inhaltsleerer Chart-Musik beschallt. Als unser Block das antifaschistische Lied „Die Moorsoldaten“ angestimmt hat und erneut gegenbeschallt wurde, ist mir der Kragen geplatzt und ich habe den Stecker vom mp3-Player zur Anlage gezogen. Wer mich aus den Ratsdebatten kennt, weiß dass ich zwar hart in der Sache, aber immer höflich und respektvoll diskutiere. Aber weder die Gewerkschaften noch der 1. Mai sind Privateigentum der SPD. Sozialisten, Kommunisten und überparteiliche, fortschrittliche Kräfte wie AUF gehören dazu und stehen viel mehr für die Interessen und Ziele der Arbeiterbewegung als die bürgerliche SPD. Wer sich dann auch noch so respektlos gegenüber den antifaschistischen Traditionen und dem Widerstand in den Konzentrationslagern zeigt, muss auch die Antwort vertragen.

Besonders ätzend tat sich dabei Susanne Franke hervor. Sie ist Leiterin des DGB-Haus der Jugend, welches auch aus Gewerkschafterbeiträgen und städtischen Fördergeldern finanziert wird. Ich kann schon verstehen, dass die SPD in Unruhe gerät angesichts des großen Widerspruchs zur unrühmlichen Rolle der SPD-Oberbürgermeisterin in den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Da halfen auch ihre Rechtfertigungsversuche beim Arbeitnehmerempfang nicht weiter. So oder so kann kein demokratisch gesinnter Mensch zulassen, dass SPD-Funktionäre den Gewerkschaftsapparat als Ordnungsfaktor gegen die kämpferische Opposition einsetzen.