Bartholome Annabetr.: Lehrkräftemangel und Rechenkünstler - von Anna Bartholomé (Bildungspolitische Sprecherin von AUF Gelsenkirchen)

„Wenn man alle zusätzlichen Aufgaben , die den Schulen von der Politik aufgebürdet wurden, streichen würde, denn hätten wir mehr Lehrer als wir brauchen“, erklärt laut WAZ vom 4.3.23 der Essener Bildungsforscher Klaus Klemm.

Mit seiner Aufrechnung aller Lehrkräfte und Schülerzahlen in ganz NRW erinnert mich der Herr an den Statistiker, der in dem statistisch gesehen durchschnittlich 70 cm tiefen See ertrank.

Zweifellos ließe sich manche bürokratische Belastung in den Schulen sparen – aber Herr Klemm nennt Inklusion von Kindern mit unterschiedlichen Handicaps oder Sprachförderunterricht zu den „Bürden“, die zu streichen wären, um „reinen“ Unterricht zu machen. Den aber gibt es in der Realität komplizierterer Lebensverhältnisse von Kindern und Jugendlichen heute nicht.

Pfleger1Als engagierte Physiotherapeutin mit jahrzehntelanger Berufserfahrung setzt sich Petra Polz-Waßong dafür ein, dass die Streichung der physiotherapeutischen Leistungen aus dem Pflegbudget ab 2025 nicht durchkommt und dieses Thema öffentlich bekannt wird.

AUF Gelsenkirchen unterstützt die kämpferischen Kolleginnen und Kollegen von ver.di, die für ihre Forderungen in den Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst auf die Straße gehen. Der Streiktag am Internationalen Frauentag war das richtige Signal. Jetzt ist der Einsatz der gewerkschaftlichen Kampfkraft gefragt, um die Forderungen durchzusetzen.

Für die Gegenseite sitzt Karin Welge (SPD) am Verhandlungstisch und spricht von „nicht finanzierbaren Personalleistungen“. Nicht finanzierbar sind für viele Menschen die extrem gestiegenen Mieten, Fahrtkosten und Lebensmittelpreise – Ende der Inflation nicht absehbar.

Polz Wassong PetraZu: Nur noch Warmduscher im Sport? - Leserbrief von Petra Polz-Wassong: Herr Pieper fordert allen Ernstes in seinem Leserbrief die finanzielle Beteiligung der Sportvereine an der Warmwasserversorgung, „wenn sie glauben, partout nicht auf warmes Wasser verzichten zu können“. Ich finde es ein starkes Stück, den vielen Sportvereinsmitgliedern egoistische Motive unterzujubeln, lieber in der Sporthalle zu duschen – weil umsonst – und nicht zu Hause. Sollen die Sportlerinnen und Sportler sich lieber erkälten, wenn sie verschwitzt und ungeduscht den Heimweg antreten?

Diesen Tag hat eine ver.di Streikdelegation in Gelsenkirchen genutzt, um beim Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Gelsenkirchen auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Im Vorfeld hatte ver.di Rederecht beantragt. Das wurde abgelehnt wegen Corona. Im Ausschuss beantragte Celina Jacobs von AUF Gelsenkirchen als Ausschussmitglied Rederecht für die Delegation. Das wurde dann vom Ausschussvorsitzenden mit der Begründung abgelehnt, dass die Tarifverhandlungen ja noch laufen. In der Abstimmung zum Rederecht wurde der Antrag mit einer klaren Mehrheit abgeschmettert, mit einer Enthaltung und einer Stimme dafür von Celina Jacobs. Als sie im Rahmen der Tagesordnung zu einem geplanten Neubau einer Kita den vorbereiteten Redebeitrag der ver.di Streikdelegation halten wollte, wurde sie vom Ausschussvorsitzenden unterbrochen und zurecht gewiesen. Sie würde ihr Rederecht missbrauchen und nicht zur Tagesordnung sprechen. Der Hammer war dann noch seine Aussage "Es sind Banalitäten, die sie hier vortragen" - das ist ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Beschäftigten.